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Jecke Kostüme für einen guten Zweck

Jecke Kostüme für einen guten Zweck

Beim Karnevals-Verkauf in Königswinter wird Geld für Waisenkinder in Burkina Faso gesammelt. Organisiert hatten den Verkauf von jecker Kleidung und närrischen Accessoires zehn Königswinterinnen.

Königswinter. Erwartungsvoll blickt Alessa über das Angebot aus jecken Accessoires hinweg ein Mädchen an, das an der gegenüberliegen Seite die Vielfalt beäugt. "Ich verkaufe dir alles für einen guten Preis", bewirbt die Zehnjährige die vor ihr liegende Ware mit einer großzügigen Armbewegung.

Alessa möchte ihre junge Kundin zum Kauf animieren - denn es geht um einen guten Zweck. Dann hält sie eine Maske an ihr Gesicht. "Bin ich eine Katze oder ein Stinktier?", fragt Alessa verschmitzt. Die Neunjährige Mira gegenüber muss lachen, die fröhliche Werbung hat überzeugt. Kurz darauf ist die Maske verkauft. Zum ersten Mal fand jetzt in der Grundschule am Lauterbach im Königswinter ein Karnevalsbasar statt.

Organisiert hatten den Verkauf von jecker Kleidung und närrischen Accessoires zehn Königswinterinnen. Das erklärte Ziel des Umschlags einst teurer Karnevalsgewänder: Mit dem Ertrag das Ampo-Waisenhaus in Afrika zu unterstützen, dass die Initiatorin Susanne Berger vor 15 Jahren während eines Aufenthalts in Burkina Faso kennengelernt hat.

Seitdem steht sie in engem Kontakt mit Katrin Rohde, die das Haus 1995 gegründet hat und vielen 100 Kindern ein neues zu Hause und eine Ausbildung ermöglicht hat. Susanne Berger weiß, wie wichtig die Arbeit von Rohde ist. "Bei Katrin Rohde können die Kinder regelmäßig zur Schule gehen. Das ist eine Chance, die nicht viele dort haben. Daher wollen wir helfen."

Neugierig schaut sich die sechsjährige Sophia auf dem Basar um. Vater Volker Leiendecker hält einen bunt bedruckten Clownsanzug an die Sechsjährige und wirft seiner Tochter einen prüfenden Blick zu. Die nickt fröhlich, auch ihr Papa ist zufrieden: "Was soll es denn kosten?" Alessa antwortet: "Was Sie geben möchten. Wir spenden das Geld armen Kindern."

Das findet Volker Leiendecker gut: " Dann gebe ich natürlich etwas mehr." In wenigen Stunden haben die unterschiedlichsten Kostüme den Besitzer gewechselt: vom plüschigen Elefanten-Dress bis hin zum edlen Renaissance-Kleid. Stolz zählt Leo am Ende des Tages die zahlreichen Geldscheine in der Spendenkasse. "Manche Käufer haben richtig viel gegeben", freut sich der Neunjährige. Nur über einen Kunden hat er sich geärgert: "Er hat zwei Euro bezahlt - und wollte gleich mehrere Kostüme haben."

Dennoch hat sich ein Wunsch Petra Augustins erfüllt, die ebenfalls bei der privaten Hilfe für das Ampo-Waisenhaus mitmacht: "Vielleicht konnten wir unseren Kindern damit zeigen, dass es lange nicht allen jungen Menschen so gut geht wie ihnen hier."