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Pleeser Variante von Räuber und Gendarm

Pleeser Variante von Räuber und Gendarm

Bei Prunksitzung der Narrenzunft der Kolpingfamilie bleibt kein jecker Wunsch unerfüllt - 100 fesche Kerle der Kölner Prinzengarde begeistern Oberpleiser Publikum

Oberpleis. Es war wieder eine Super-Sitzung, die die Narrenzunft der Kolpingfamilie Oberpleis ihren Jecken bot. In der ausverkauften Aula des Schulzentrums gaben sich am Samstagabend die besten karnevalistischen Kräfte der Region die Klinke in die Hand und rissen das Publikum von den Plätzen.

Schon beim Einmarsch der Oberpleiser Zunftsterne und der Funken, die das hauseigene Prinzenpaar Inge III. und Achim I. und das Bläsercorps Auelgau begleiteten, brandete der Applaus der jecken Menge auf. Die kleinen Dilledöppchen aus Oberpleis traten nach einer gekonnten Einlage der "Zwei Schlawiner" so professionell auf wie die Großen.

"Wollt ihr danze, fiere, singe on laache, mößt ihr met uns die Tour der Jecke maache", forderte das Prinzenpaar seine Untertanen auf, bevor es sich auf den eigens hergerichteten Thron im Rücken des Elferrats niederließ, um sich und seine Narren von Präsident Heinz Vogt gekonnt durch den Abend manövrieren zu lassen.

Viel Freude hatten die beiden, deren Herz schon seit Kindesbeinen am Karneval hängt, gewiss. Denn allein auf vier eigene Tanzgruppen kann die Narrenzunft zurückgreifen - und die in blau-weiß gekleideten Tänzer boten eine reife Leistung. Nachdem die Kleinsten die Bühne verließen und "Ne Boore Ehemann" und Uli Teichmann ihren Spaß mit den Narren machten, ließen die "Zunftsterne" den karnevalistischen Funken überspringen.

Nach den viel beklatschten Auftritten von Wilibert Pauels als "Ne Bergische Jong", den bestens bekannten Musikern der "Kolibris" und den "Zunft Müüs" ging es im geschmückten Saal schon reichlich hoch her. Liebevoll ausstaffierte Piraten, süße Kätzchen, wilde Cowboys und feine Edelmänner genossen das Angebot in vollen Zügen.

"Wollt ihr wirklich wieder den Knutschbär hören?", fragten "Die Rabaue" und ihnen scholl ein so kräftiges "Jaa!!" entgegen, dass sie sich dem nicht entziehen konnten - und auch nicht wollten. Peter Raddatz, "Der Mann met dem Hötche", hatte leichtes Spiel. Zu dieser Zeit war das Foyer der Aula bereits rappelvoll: Über 100 Mitglieder der Prinzengarde der Stadt Köln warteten auf ihren Auftritt.

"Die Pleeser kommen schon seit Jahren auf unsere Herrensitzung. Wir sind nun zum zweiten Mal in Oberpleis und freuen uns, hier zu sein", verriet Kommandant Karl Heinz Hörnig, bevor er und seine feschen Mannen sich aufstellten, unter großem Jubel einzogen und sich auf der Bühne drängten. "Mariechen, tanz", forderte die Menge - und ihr Wunsch war Befehl.

Natürlich gab es von Prinz Achim III. einen Orden für die Gäste aus der Hochburg des rheinischen Karnevals. "Polizei und Bänker Arm in Arm spelle Räuber und Gendarm" ist darauf zu lesen und ein Hinweis auf die Unterbringung der Polizeidienststelle Oberpleis. Dass sich die Oberpleiser hinter den Routiniers aus Kölle keineswegs verstecken müssen, zeigten die Blau-Weißen Funken.

Mit dem Bauchredner "Klaus und Willi" und einem umjubelten Auftritt der hiesigen "Blue Spirits" ging die Prunksitzung weit nach Mitternacht ihrem Ende zu. Und wie selbstverständlich sangen die Jecken am Schluss ihre heimische Hymne. Aus allen Kehlen erscholl "Pleeser Wind" und "Sooo ein Tag".