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Jecke Breitseiten lassen die "Sesselpupser" kapitulieren

Jecke Breitseiten lassen die "Sesselpupser" kapitulieren

Hunnen, Husaren und Funken erstürmen gemeinsam das Siegburger Rathaus

Siegburg. Kurz vor 11 Uhr hatten die Hausherren im Siegburger Rathaus noch gut Lachen. Da mischte sich Vizebürgermeister Franz Huhn noch unter die sturmbereite und mit Kölsch-Gläsern bewaffnete "Hunnenhorde" auf dem Nogenter Platz.

Ratsherr Frank Sauerzweig versuchte als Rosenkavalier die weiblichen Narren durch Rosen und Bützje in letzter Minute gnädig zu stimmen. Doch es half alles nichts. Pünktlich um 11. 11 Uhr räumten Huhn und Sauerzweig fluchtartig das Feld. Denn unterstützt von Tambourcorps und prächtig herausgeputzten Husaren, Funken und Stadtsoldaten bahnten sich Prinz Wolfgang II. und Siegburgia Brigitte II. ihren Weg zum Rathaussturm.

Es war schon ein tolles Bild, was sich alles an geballtem närrischem Sachverstand um Günter Krengel, Präsident des Siegburger Karnevalskomitees, auf dem Nogenter Platz versammelte. Getreu seinem Motto "Vell Spass un vell Freud, dat bruche me net ze liere, me lade üch en, met us Fastelovend ze fiere" griff sich Prinz Wolfgang II. seine Siegburgia zu einem flotten Tänzchen, dem selbst der renitente Hausherr Bürgermeister Rolf Krieger mit seinen Vize Doris Römer und Franz Huhn im ersten Stock Beifall zollte.

Den Rathausschlüssel gaben sie deshalb aber immer noch nicht aus der Hand. Darum setzten die Jecken ihre nächste Geheimwaffe ein: Ein eigenes einstudierter Tanz der Traditionsvereine Funken "Blau-Weiß" und Stadtsoldaten-Corps "Rot-Weiß" sollte den widerspenstigen Büroklammerverbiegern den Garaus und den Narren den Weg ins Rathaus frei machen.

Selbst als die Technik den Jecken einen Streich spielte, die Musik ein ums andere Mal wegblieb, wussten sie sich zu helfen. Aus dem Stehgreif stimmte ein Rot-Weißer den Höhner-Song "Viva Colonia" an und sofort fiel die Narrenschar mit ein. Da auch dies bei dem störrischen Paragrafenreitern im Rathaus nicht die erhoffte Wirkung zeigte, setzte Prinz Wolfgang II. auf seine Stimmgewalt.

Ein ums andere Mal schmetterte er eine gesangliche Breitseite mit seinem Prinzenlied "Blootwoosch, Kölsch und lecker Mädsche, dat fingste bei uns Sieschbursch" in Richtung der "Sesselpupser". Letztlich entschied ein sportlicher Wettkampf den Rathaussturm: Nach einem Federball-Match gegen die begnadet auftrumpfenden Tollitäten, blieb Krieger und Huhn nur noch die Kapitulation.