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Kostümtrends im Rhein-Sieg-Kreis: Piraten-Kostüme sind ganz groß in Mode

Kostümtrends im Rhein-Sieg-Kreis: Piraten-Kostüme sind ganz groß in Mode

Auch kurzentschlossene Karnevalisten können sich jetzt noch mit ihrer Wunsch-Verkleidung eindecken

Rhein-Sieg-Kreis. Auch morgens früh sind schon einige Kunden in der Karnevalsabteilung der Kaufhäuser anzutreffen. Hier steht ein Clown vor dem Spiegel, und dort zieht sich ein Teufel an. Kostüme werden anprobiert, Accessoires gesucht und viel gekauft. Die Regale sind voll.

Von Ohrringen über Tücher bis hin zu Perücken kann jeder Kunde etwas finden. Von Wirtschaftsflaute ist nichts bemerkbar. "Das Karnevalsgeschäft ist ein gutes Geschäft," sagt Detlev Damböck, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof in Siegburg.

Der gebürtige Bayer hat selber mehr als 20 Kostüme im Schrank hängen. Seit dem vergangenen Jahr sind Piraten sehr beliebt, aber hinzu kommt jetzt noch der 70er Jahre Stil und alles gruselige, weiß Abteilungsleiterin Stefanie Rosenmeyer. Zukünftige Hexen und Vampire können sich mit kompletten Kostümen ausstatten, genauso aber die Einzelteile wie Umhang, Gebisse und Schminke erwerben. Die Preise sind jedoch sehr unterschiedlich.

Mittlerweile sind auch wieder kurze Kostüme modern. Bei den weiblichen Jecken sind vor allem die Früchte beliebt. Ein Erdbeerkleid ist mit Kappe, Blätterumhang und Arm-Stulpen ausgestattet. Bei der Edel-Piratin gibt es den Rock mit passendem Oberteil und Hut. Aber auch das Kostüm als "Sailor Girl" ist sehr sparsam, was die Rocklänge angeht.

Für alle Karnevalisten, die sich ganz spontan etwas einfallen lassen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen das Rivelhemd etwa in blau- oder rot-weiß. Männer können sich auch nur eine Weste anziehen und gerade im Straßenkarneval eignet sich besonders das Köln-Thema.

Da gibt es nicht nur Hosen, Röcke, Hüte oder gar Trillerpfeifen sondern auch den Kölschglashalter direkt dazu. Die Stadt Siegburg kann sogar beim Schal konkurrieren, da es hier bereits eigene mit dem Stadtwappen gibt und zur nächsten Session sollen sogar Mützen und Kappen in den Verkauf kommen.

Heike Schuchert von der "Jecke Bud" kennt noch andere Ideen. "Entweder man sucht sich ein Thema und dafür dann ein Kostüm oder man verkleidet sich nur bunt." Ein bunter Rock oder eine Clownshose gibt es schon ab etwa zehn Euro. Durch die vielen Farben und die eigene gute Laune sei auch das Kostüm für Kurzentschlossene gesichert.

Was die Kunden haben möchten, hängt aber meist davon ab, wo sie die Kostüme anziehen. Gerade kleine Kinder sollen im Straßenkarneval nicht frieren und umso beliebter sind bei ihnen auch Löwen, Drachen, Eisbären und Frösche oder Bienen.

"Dieses Jahr werden wieder lieber komplette Kostüme gekauft, die Jahre vorher waren es eher die ganzen Accessoires," sagt Juniorchef Florian Broisch von Spielwaren Wasser. Dennoch würden die Mädchen eigentlich immer noch gerne als Prinzessinnen und die Jungen als Piraten gehen. Polizei und Feuerwehr müssten sich da geschlagen geben.

Wer aber kein Kostüm aus dem normalen Verkauf haben möchte, kann selber kreativ werden. In den meisten Geschäften gibt es eine große Auswahl an Stoffen. "Im Karneval kann auch mal eine Naht schief sein, das ist nicht schlimm," sagt Heike Schuchert.

Deswegen würden auch viele Jecken ihre ersten Nähversuche zu Karneval starten. Eine Clownshose sei eben einfach gemacht, wenn man sich eine Schlafanzughose als Beispiel nehme. Einen Meter Stoff gibt es bereits ab drei Euro.

Doch ohne auf die Art des Kostüms zu achten, bestehen die Kunden auf Qualität und da spielt der Preis keine allzu große Rolle. Viele gehen dafür in Fachgeschäfte. "Kostüme sollen für mehrere Jahre halten" sagt Schuchert. In den nächsten Sessionen werden sie dann meist mit Accessoires verschönert.

Bis Weiberfastnacht werden viele Geschäfte noch mit sämtlichen Kostümen beliefert. Die Nachfrage ist und bleibt eben groß.