Jecke machen den Anfang : Karnevalsumzug in Morenhoven ist klimaneutral
Swisttal-Morenhoven Gepflanzten Bäumen sei Dank: Der Umzug in Morenhoven ist in den nächsten 80 Jahren klimaneutral. Die anderen Veranstaltungen im Ort sollen folgen.
Der heutige Samstag hat für die Morenhovener Jecken ungefähr die gleiche Bedeutung wie der Rosenmontag für die Kölner. Denn heute um 14.11 Uhr setzt sich ihr Zug in Bewegung. 18 Gruppen nehmen teil, mit dem Wagen des Dreigestirns (Prinzessin Monique Sühl, Bäuerin Annika Lenz und Jungfrau Kathi Stetten) als Höhepunkt, wie der Organisator und KG-Präsident Erik Schäfer weiß.
Der Zug hat in der Region ein Alleinstellungsmerkmal: Er ist klimaneutral. Und das schon seit 2014. Damals pflanzten die Morenhovener acht Bäume. Diese gleichen in den nächsten 80 Jahren die Menge an Kohlendioxid aus, die bei den Karnevelszügen in Morenhoven durch Fahrzeuge freigesetzt wird. „Ein Baum kompensiert 12,5 Kilogramm CO2“, hat der Morenhovener Ratsherr Hartmut Kircher ausgerechnet. Doch die klimafreundliche Bilanz ihres Zuges allein reicht den Morenhovenern nicht. Sie wollen künftig auch die anderen Veranstaltungen im Dorf klimaneutral ausrichten. Das hat sich der Vorsitzende des Ortsausschusses, Norbert Sauren, vorgenommen.
Es geht um die Kirmes, den Köttzug, den Nistkastenbau, Sankt Martin, die Swisttaler Tafel, die Aktion „Sauberes Morenhoven“ und den Seniorentag. Für die dort anfallenden Emissionen (Heizen, Strom, Benzin) will der Ortsausschuss im Umfeld des Ortes erneut Bäume pflanzen. Mit der Gemeinde Swisttal und dem Erftverband wird momentan nach geeigneten Flächen gesucht.
„Das Bewusstsein für die Umwelt hat sich geändert“, sagt Sauren. Solche Aktionen könnten Vorbildcharakter haben und Anregungen für die Bürger liefern. Sauren denkt auch daran, am Dorfplatz ein Wasserreservoir für die öffentlichen Grünanlagen anzulegen. Und er hebt die Nistkastenaktion hervor, mit der schon die Kinder für die Belange der Natur begeistert werden sollen.
