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Rheinbacher Jecken stürmen Tomburgkaserne​

Karneval in der Voreifel : Rheinbacher Jecken stürmen Tomburgkaserne

Mit Unterstützung von speziellen Elitetruppen haben die Rheinbacher Jecken den Widerstand der Verteidiger gebrochen und die Tomburgkaserne in Besitz genommen.

Die Invasion des närrischen Volkes macht auch vor gut verteidigten Bastionen nicht Halt: Die Rheinbacher Jecken haben am Freitag die Tomburgkaserne gestürmt. Mit einem Großaufgebot von Unterstützungstruppen aus der heimischen Vereinslandschaft und schwerer Konfetti-Artillerie marschierten die Rheinbacher Stadtsoldaten unter der Führung von Kommandant Willi Hohn vor den Toren auf. Hinter einer Pappkartonmauer verschanzten sich die Verteidiger um Oberst Norbert Schmidt, Kommandeur des Betriebszentrums IT-System der Bundeswehr in Rheinbach.

 Akrobatische Hilfstruppen der jecken Angreifer jagen den Verteidigern Angst und Schrecken ein.
Akrobatische Hilfstruppen der jecken Angreifer jagen den Verteidigern Angst und Schrecken ein. Foto: Alexander C. Barth

Noch kurz vor Beginn des Sturmangriffs hatte sich Schmidt siegessicher gezeigt. „Wir schrecken ab, durch grimmigen Blick, dann werden die aufgeben“, erklärte der Oberst seine Defensivstrategie, und setzte dabei wohl auf sein Bayern-Lederhosen-Kostüm als taktische Raffinesse. Die Stadtsoldaten unter Willi Hohn seien für ihn „kein Gegner“, winkte Schmidt ab. Diese seien schließlich schon durch zahlreiche Missionen in der Session ermüdet, die Kasernentruppen hingegen „topfrisch“. Dass sich der Bundeswehrstandort unter seiner Führung in den vier Vorjahren stets dem närrischen Ansturm geschlagen gab, erklärte der Oberst mit Schonung des Gegners: „Wir wollten die Verluste auf der Gegenseite gering halten, nur deshalb haben wir aufgegeben.“

Sturmangriff verzögerte sich

Zu Beginn wirkten die Jecken tatsächlich noch nicht sehr entschlossen, ein Teil der Reservetruppen hatte sich verspätet. Ein Angriff mit reduzierter Mannstärke erschien dem Kommandanten zu riskant. Stattdessen wurde der für 14.11 Uhr geplante Angriff um 20 Minuten hinausgeschoben, während die Karnevalisten ihre Regimenter zusammenzogen.

Bei der Konfrontation erwiesen sich die Jecken dann aber als standhaft und ließen sich auch nicht auf faule Verhandlungen ein. Als Geheimwaffe hatten die kostümierten Truppen drei Elitekämpfer aus dem „Star Wars“-Universum in ihren Reihen, die zum „Imperialen Marsch“ das Schlachtfeld betraten. Ein finaler Schuss aus der Konfettikanone brach um 14.45 Uhr den letzten Widerstand. Die Kostümierten durchbrachen die Pappmauer, Oberst Schmidt erklärte seine – nunmehr fünfte – Kapitulation. Die Plünderung ließ nicht lange auf sich warten: Die jecken Jungregimenter stellten sicher, dass keine Kamelle umsonst verschossen wurde.