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Keine Angst vor den Hunnen

Keine Angst vor den Hunnen

Die "Bodies in Motion" sind das Aushängeschild der Olleme Bubbelsbröder - Den Trainer Frank Knepper bestechen sie mit Gummibärchen - Am Samstag wirbelt die Gruppe bei den Ludendorfer Jonge

Swisttal-Ollheim. Die Hochsteckfrisur trotzt mit Haarspray fixiert jeder schnellen Drehung. Glitzernde Strasssteinchen im Diadem krönen den Kopf. Zehn "Schönheitsköniginnen" schwirren mit der Schärpe "Miss Chocolate" über dem roten oder schwarzen Kleid über die Bühne im Ollheimer Dorfhaus.

In Swisttal mischen die jungen Frauen die Szene mit ihren Tänzen auf. Mit einem strahlenden Lächeln und langen Beinen bewegt die Showtanzgruppe der Karnevalsgesellschaft Olleme Bubbelsbröder "Bodies in Motion" ihre Zuschauer zum Applaus.

"Shake your balla" von den Hot Banditos bringt Schwung auf die Bühne. Trotz der Kälte im Dorfhaus wird den Mädchen in den dünnen Fähnchen beim Training schnell warm. Am Samstag beginnen sie zu neunt, die Zehnte ist bei der Fahrstunde, kommt später.

Sie stammen aus Ollheim, Mömerzheim, Straßfeld, Ludendorf und Heimerzheim, studieren Ernährungswissenschaften, Jura oder für das Lehramt, sind Erzieherinnen, Bürokauffrauen, Notarfachangestellte oder Schülerinnen.

Die Jugendarbeit der Bubbelsbröder trägt ihre süßen Früchte, denn sie sind seit der Kindheit in der KG. Wie bei den Profis stärkt ihnen ein Team den Rücken. Der Förderverein Jugend, Tanz und Musik der KG spendiert die Trainingsanzüge, die KG einen Profi, den Bonner Tanzlehrer.

Franz Knepper ist streng, aber fair. "Wir bestechen ihn mit Gummibärchen", so nutzen die Mädels kleine Schwächen aus. Trainiert wird normalerweise von Ostern bis Aschermittwoch, dienstags ab 19.30 Uhr. In diesem Jahr wurde wegen der vielen Termine durchgehend getanzt. Organisatorisch werden sie von Sylvia Meyer betreut. Sie ist für die Termine verantwortlich.

Bevor sie sich der Größe nach aufstellen - von Elke Schmitz mit 1,58 Meter bis zu Melanie Michels, 1,78 Meter -, muss sich Interimstrainerin Carmen Zeyer durchsetzen. Sie springt ein, sobald Knepper den Tanz fertig einstudiert hat. Wenn Michels, Schmitz sowie Janine Regh, Julia Feichtinger, Claudia Flatten, Katharina Heck, Jenny und Eileen Mager, Anjelina Rentelis und Viktoria Ruppel üben, dann ist das unüberhörbar.

Das liegt nicht nur an der Musik. "Wie ein Hühnerhaufen", schlägt Zeyen scheinbar genervt die Augen nach oben. "Schlimmer als ein Sack Flöhe", bekräftigt Meyer.

Zeyen kennt das Geschäft von der Maske mit dem blauen Lidstrich bis zum Dutt aus dem Eff-Eff: "Ich habe 25 Jahre getanzt." Mit dem ersten Kind tauschte die 32-Jährige den Platz auf mit dem hinter der Bühne.

Das Tanzen ist für die Mädchen zwar pures Vergnügen: "Das macht richtig Spaß." Sie drückt nur der beige Tanzschuh. "Wir müssen sie eine Nummer kleiner kaufen, damit sie richtig sitzen und nicht rutschen", erklärt Jenny Mager. Zudem sind die Tanzböden glatt. Julia Feichtinger hat sich auf der Bühne schon stilgerecht hingelegt: "Es war gar nicht einfach, elegant wieder aufzustehen."

Mit dem Bühnenboden hat auch Claudia Flatten Bekanntschaft gemacht: "Ich habe mir beim Schlussbild das Bein aufgerissen." Ein peinlicher "Ausrutscher" ist das Vertanzen. Da heißt es weitermachen und lächeln, auch wenn es weh tut. Trotz des attraktiven Bildes bei Tänzen wie "Wilde Dances" oder "Dance with the Wolves" oder "Veo Veo" sind ihre Freunde nicht nur begeistert.

Janina Regh: "Meinem Freund gefällt es nicht, wenn ich zuviel unterwegs bin." Claudia Flattens Freund findet das Hunnenkostüm zu knapp. Der Lendenschurz aus Leder, ein bauchfreies Top mit Fell sind kurz, zum Ausgleich fallen die Haare lang herunter. Zeyen nestelt an den Schärpen, ein wenig Rouge, noch mehr Spray, und die Mädels sind fertig.

Am Samstag tanzen sie zuerst in der Festhalle von Dom-Esch. Gegen 23.30 Uhr wirbeln sie als Hunnenbräute durch die Ludendorfer Bauhofhalle. Im März stellen sie sich der starken Konkurrenz beim Tanzturnier des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval in der Meckenheimer Jungholzhalle.