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Karnevalssitzung des Beamtenbundes: Grindel gefällt besonders das Bützen

Karnevalssitzung des Beamtenbundes : Grindel gefällt besonders das Bützen

DFB-Präsident Reinhard Grindel gibt sich ziemlich offen für den rheinischen Karneval. Am Donnerstagabend wird ihm im Bonner Maritim der "Lachende Amtsschimmel“ verliehen.

DFB-Präsident Reinhard Grindel polterte förmlich auf die Bühne. Erst brachte der Norddeutsche das Protokoll des Bonner Prinzenpaares durcheinander, indem er einfach Bonna Patty I. bützte. Und dann beschwerte er sich bei seiner Rede auch noch darüber, dass man ihm nur „Wasser zum Waschen“ und kein Bier ans Pult gestellt hatte. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – seiner forschen Art applaudierten ihm die Beamten lange, als er den Orden „Lachender Amtsschimmel“ des Deutschen Beamtenbundes (DBB) verliehen bekam.

Von Anfang an versuchten die Rheinländer, allen voran Festausschuss-Vize Stephan Eisel, das Nordlicht an die Karnevalstradition heranzuführen. „Vor dem Prinzen muss man sich so tief verbeugen, wie es ein Norddeutscher nur kann“, sagte Eisel. Erst dann bekam er von Prinz Mirko den Prinzenorden und durfte die Bonna dann offiziell bützen.

Der Vorsitzende des DBB Kreisverbands Bonn/Rhein-Sieg, Rainer Schwierczinski, kam versöhnlicher daher. Grindel sei jemand, der beim DFB aufräume. Und er werde zeigen, wie wichtig der Deutsche Fußballbund mit seinen rund sieben Millionen Mitgliedern für den Weltfußball sei. „Mischen Sie die FIFA auf“, lautete sein Appell. „Der Amtsschimmel verpflichtet.“

Die Laudatio hielt diesmal der der Intendant des ZDF und vorjährige Ordensträger Thomas Bellut. Er fand viele gute Worte für Grindel, der mal beim ZDF als Journalist arbeitete, sich dann aber für die Politik entschied. Seit 2002 sitze er im Bundestag und habe sich durch seine Mitgliedschaft im Innenausschuss mit vielen Belangen der Beamten in Deutschland beschäftigt. „Nur er kann uns davor beschützen, dass die Weltmeisterschaften demnächst nicht einen ganzen Sommer dauern und den Funktionären der FIFA die Taschen füllen“, sagte Bellut.

Grindel sei auch ein „Mann mit Humor“. Als Beweis zitierte er ein Interview kurz nach dem DFB-Pokalfinale, bei dem Grindel erstmals die Trophäe übergeben durfte. „Es war ein sehr erhabenes Gefühl. Aber die neue DFB-Spitze ist so unbekannt, dass noch nicht einmal gepfiffen wurde“, hatte Grindel damals gesagt.

Und auch bei seiner Rede bewies Grindel, dass ihm die gold-rote Narrenkappe des Beamtenbundes steht. „Die FIFA hat jetzt Maradona als Beauftragen für sauberen Fußball berufen. Da kann ich nur die Nase rümpfen“, rief er schwungvoll den Jecken entgegen Er teilte gegen den im Publikum sitzenden Amtsschimmel-Träger Wolfgang Kubicki aus, der über US-Präsident Trump sagte: „Der Mann gehört nicht ins Weiße Haus, sondern in den Knast.“ Grindel: „Es gibt einige in Schleswig Holstein, die genau so über Kubicki denken.“

Grindel fand zudem eine Parallele zwischen Fußball und Beamtenbund: Jogi Löw. „Er ist grundsolide, bereitet sich akribisch auf seine Aufgaben vor und macht nach hervorragenden Leistungen gerne mal vier Wochen Urlaub.“ Danach verziehen ihm die jecken Beamten sogar, dass er sie „schläfrig“ nannte.