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Mäuse für die Kultur

Mäuse für die Kultur

Orden für Ruth Hieronymi und Marlies Stockhorst

Bonn. Starke Frauen sind aus dem Haus der Springmaus nicht wegzudenken. Vor allem, seitdem dort auch die Bucheckern zu Hause sind. Das Endenicher Damenkomitee stellt in diesem Jahr mit Uta I. nicht nur erneut die Bonna, sondern auch eine hohe Würdenträgerin: Bucheckern-Präsidentin Marlies Stockhorst, Vize von Festausschuss-Präsident Horst Bachmann.

Sie und Ruth Hieronymi (CDU), WDR-Rundfunksratsvorsitzende und ehemalige EU-Abgeordnete, erhielten gestern in der Springmaus vor vielen Gästen, darunter OB Jürgen Nimptsch, den Mäuseorden.

Der Festausschuss Bonner Karneval, das Haus der Springmaus und das Theater Central ehren so seit Jahren Persönlichkeiten, die sich um die "Mäuse" zur Finanzierung der Bonner Kultur bemühen. Und das haben nach Meinung der Jury Stockhorst und Hieronymi beide auf herausragende Weise getan.

Wie, das erklärten ihre Laudatoren: Ex-Bundestagsabgeordneter Stephan Eisel (CDU) schreiend komisch als "Hauskater" von Ruth Hieronymi und Springmaus-Theaterchef Andreas Etienne in gewohnt kabarettistischer Manier für Marlies Stockhorst, die als Vorsitzende des Fördervereins seines Theaters unermüdlich dafür sorge, "dass der Laden fluppt".

Und Hieronymi? "Sie hat die Europahymne für den Rheinländer singbar gemacht", scherzte Eisel. Wie das klingt, machte er sogleich am Flügel deutlich: "Ich benn ne Räuber . . .", ließ er den ganzen Saal frei nach Beethovens "Ode an die Freude" mitsingen. Mit viel Schwung und Wortwitz führte er durch die Polit-Karriere der Beuelerin, die sich als EU-Abgeordnete die Kultur als Schwerpunkt gesetzt hatte. "Sieben Wahlen hat sie gewonnen, da könnte man neidisch werden", flachste der auf diesem Gebiet weniger erfolgreiche Eisel .

"Hörmalichhabwasmitdirzubesprechen". Ein Satz in einem Wort gesprochen. Eine Stockhorst-Spezialität, mit der es ihr gelungen sei, Karneval und Kultur in Bonn einander näher zu bringen, lobte Etienne. Keine zehn Minuten habe sie einst vor seinem Schreibtisch gestanden, da war der Mietvertrag mit den Bucheckern perfekt, und das Damenkomitee ergoss sich wie ein "Dekorations-Tsunami" über sein Theater.

Das WCCB-Desaster vor Augen empfahl er dem OB: "Herr Nimptsch, gucken Sie, ob Sie nicht ein paar Leute vom Kaliber Marlies Stockhorst finden, damit der gesunde Menschenverstand in dieser Stadt nicht verloren geht."