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Närrischer Schmuck aus der Juwelierwerkstatt

Närrischer Schmuck aus der Juwelierwerkstatt

Die Gold- und Silberschmiede-Innung prämiert die Karnevalsorden ihrer Auszubildenden - Arbeiten werden im neuen Eventcenter der Sparkasse im Gangolf versteigert

Bonn. Wer ein Kaninchen aus dem Hut zaubern möchte, braucht dazu nicht unbedingt Magie. Es reichen Feile, Zange, Säge, Hammer und vier bis fünf Wochen Arbeit, bis das Langohr samt Zylinder und Sprungmechanismus fertig ist.

Das possierliche Tier ziert einen aufwändigen Karnevalsorden, den Lena Eßfeld als Beitrag zum jährlichen Wettbewerb der Gold- und Silberschmiede-Innung Bonn Rhein-Sieg entworfen hat.

Die Auszubildende bei Juwelier Manfred Richarz hat dem Karnevalsmotto "Circus Bonncalli" Form gegeben. Die Mühe, kurz vor Beginn der Gesellenprüfung, hat sich für Lena Eßfeld gelohnt. Sie hat unter den Lehrlingen aus dem vierten Lehrjahr den ersten Preis gewonnen.

Gleich drei Auszubildende bearbeiteten bei Juwelier Richarz Kupfer, Messing und Silber für den Wettbewerb.

Nina Bücken konstruierte eine altertümliche Flugmaschine. Eva Axler ließ Beethoven auf einem Elefanten reiten. Schrauben, Löten, Sägen, Treiben - bei der Fertigung der Orden üben die Auszubildenden alle Techniken des Goldschmiedehandwerks.

"Bei uns hat jeder Lehrling einen Ansprechpartner, der direkt daneben sitzt", erklärt Geselle Stephan Markgraf.

In der Werkstatt von Juwelier Richarz werden große und kleine Schmuckstücke gefertigt, vom Ohrstecker bis zum aufwändigen Collier.

Geduld, Fingerfertigkeit und ein Gefühl für Formen müssen die angehenden Goldschmiede mitbringen.

Die Jury bewertete die zwölf Wettbewerbsbeiträge. "Das Leistungsniveau ist hoch", sagte Hans-Joachim Weingarz, Obermeister der Gold- und Silberschmiede-Innung. Gestalterische und handwerkliche Kriterien spielten bei der Bewertung der Arbeiten eine

Rolle. Die versammelten Prunkstücke werden am Donnerstag, 23. Januar, um 19 Uhr im Eventcenter der Sparkasse im ehemaligen Gangolf-Kino versteigert.

Der Erlös ist für die Goldschmiede-Ausbildung bestimmt. Im vergangenen Jahr unternahmen die Lehrlinge eine Studienreise nach Athen. Außerdem schaffte die Innung Edelsteine für den Unterricht in der Berufsschule an.

Eindrücke aus anderen Ländern und viel Praxis sind für die späteren Berufsaussichten wichtig.

Die Sieger stehen fest: Aus dem ersten Ausbildungsjahr belegte Anna-Lena Berke den ersten Platz, vor Eva Axler und Marijke Doemges auf Platz zwei und drei.

Im zweiten Jahr gewann Jessica Jüde vor Nina Bücken und Sarah-Christina Bunkowski. Stefanie Larscheid holte unter den Teilnehmern aus dem dritten Lehrjahr die meisten Punkte, vor Dirk Wehenkel und Ruby Dattler.

Im vierten Ausbildungsjahr gab es Punktgleichstand: Nach Lena Eßfeld teilen sich Eva Simsheuser und Julia Schlager Platz zwei.