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Karneval in Bonn: Beueler Damenkomitees in der Pandemie

Beueler Damenkomitees in der Pandemie : Wieve strotzen Corona mit digitalem „Überlebenstraining“

Die Damenkomitees der Beueler Weiberfastnacht blicken zuversichtlich in Richtung Session 2023. Während der Pandemie-Pause haben die jecken Wieve sich nicht unterkriegen lassen und blieben vorwiegend digital in Kontakt.

Stolze 17 Damenkomitees zählt die Hochburg des Wieverfastelovends und Heimat der Wäscherprinzessin. Dass die jecken Feierlichkeiten erneut wegen der Corona- Pandemie pausieren müssen, trifft die Beuelerinnen ins Herz. Unterkriegen lassen sich die stolzen Weiber aber nicht. Viele haben sich ein Alternativprogramm überlegt und hoffen auf die nächste Session, sagen die Präsidentinnen.

Damenkomitee „St. Paulus“

Dem Damenkomitee St. Paulus gehe es „eigentlich sehr gut“, berichtet Präsidentin Christiane Statz. „Natürlich vermissen wir den Karneval und vor allem die regelmäßigen Treffen und das Erarbeiten unserer Sitzung. Ich hoffe, dass wir uns unsere Kreativität erhalten können. Wir stehen zusammen und das ist sehr schön.“ In den letzten zwei Jahren haben sich die Damen zunächst per Videochat getroffen. „An unserem Sitzungstag 2021 gab es ebenso eine Videokonferenz. Mit Vereins-Shirt, Orden und Schiffchen saßen wir vor den Bildschirmen.“

 Christiane Statz vom Damenkomitee St. Paulus.
Christiane Statz vom Damenkomitee St. Paulus. Foto: Privat

Im Dezember unternahm das DK eine Weihnachtsfeier ganz besonderer Art: eine Alpaka-Wanderung. Auf Tour waren die Frauen auch am vergangenen Wochenende: Sie wanderten durch den Ennert zur Hardtweiher-Grillhütte und „Oma Finchen“ hielt eine Büttrede.

Damenkomitee „Fidele Reisetanten“

„Allen aktiven 21 Fidelen Reisetanten und auch Ehrenmitgliedern geht es gesundheitlich zum Glück gut, nur fehlt uns allen natürlich der Wievefastelovend“, sagt Silvia Kluth, Präsidentin des Damenkomitees Fidele Reisetanten aus Pützchen-Bechlinghoven. Die traditionelle Sitzung an Weiberfastnacht falle erneut aus. Am Karnevalssonntag treffen sich die Reisetanten zu einer gemeinsamen Grillparty. „Und an Aschermittwoch treffen wir uns traditionell zum Fischessen und damit endet offiziell die Session 2022.“

 Silvia Kluth, Präsidentin des Damenkomitee Fidele Reisetanten aus Pützchen-Bechlinghoven.
Silvia Kluth, Präsidentin des Damenkomitee Fidele Reisetanten aus Pützchen-Bechlinghoven. Foto: Privat

Für die kommende Session hängen die Kostüme nun im Schrank bereit: „Wir Reisetanten blicken zuversichtlich mit unseren Wahrsagekugeln in die Zukunft und sehen schon wunderschöne Momente voraus und Konfetti und Kamelle wird es wieder für die Pänz im Zoch vom Himmel regnen“, verrät Kluth.

Damenkomitee „Nixen vom Märchensee“

Die Mitgliederzahlen seien während der Pandemie stabil geblieben und den Nixen vom Märchensee gehe es gut, berichtet Präsidentin Melanie Menzel. Allerdings habe Corona auch bei den Frauen aus Oberkassel seine Spuren hinterlassen. „Unsere Sitzung ist unsere Haupteinnahmequelle. Diese konnten wir zweimal nicht durchführen. Das fehlt uns jetzt um auch vernünftig für die Zukunft planen zu können“, schildert Menzel.

 Melanie Menzel vom Damenkomitee „Nixen vom Märchensee“ aus Oberkassel.
Melanie Menzel vom Damenkomitee „Nixen vom Märchensee“ aus Oberkassel. Foto: Privat

Dennoch habe man versucht das Beste aus der Situation zu machen: „Im November konnten wir zum Glück unseren Festkommers anlässlich unseres 75. Jubiläums feiern und das hat uns persönlich und unserem Komitee richtig gutgetan.“ An Weiberfastnacht werde das Komitee auf die Weiberfastnachtsveranstaltung im Pantheon gehen. „Im Anschluss daran haben wir noch eine Überraschung für unsere designierte Wäscherprinzessin Lena I. geplant.“

Damenkomitee „Närrische Schifferinnen“

Beim Damenkomitee Närrische Schifferinnen seien die letzten zwei Jahre gut verlaufen, sagt Präsidentin Zeyna Saba. „Wir sind sogar in der Zeit um zwei Schifferinnen gewachsen.“ Regelmäßig trafen sich die Frauen privat und hielten so den Kontakt aufrecht.

 Zeyna Saba, Präsidentin des Damenkomitees "Närrische Schifferinnen".
Zeyna Saba, Präsidentin des Damenkomitees "Närrische Schifferinnen". Foto: Privat

„Zum Glück konnten wir unsere traditionelle erste Schicht samstags auf dem Nikolausmarkt im Reibekuchenstand des Schiffervereins absolvieren und auch unser Empfang der Wäscherprinzessin mit dem Schifferverein am Nepomuk war sehr erfolgreich.“

Damenkomitee „St. Josef“

„Dem Damenkomitee St. Josef geht es ohne Veranstaltungen, ohne große Aufgaben und ohne Geselligkeit so mittelprächtig. Gemeinschaft erleben ist digital eben schwierig“, schildert Präsidentin Brigitte Mohn. Die Frauen waren froh, dass sie sich zumindest im Sommer zu einem kleinen Sommerfest treffen konnten. „Das war sehr wichtig, um unsere Gruppe von immerhin 40 Frauen zusammen zu halten“, betont Mohn.

 Brigitte Mohn vom Damenkomitee St. Josef.
Brigitte Mohn vom Damenkomitee St. Josef. Foto: Privat

Für die Karnevalstage hat sich das DK, das mit Judith Rötten eine der diesjährigen Wäscherinnen stellt, etwas ausgedacht: „An Karnevalssamstag werden wir mit einer Abordnung von 12 Frauen mit unseren zu ,Pferden‘ umgebauten Rädern als Damenreitercorps durch Beuel ‚reiten‘, vor dem Rathaus unsere (Noch nit ävver dann-)Wäscherprinzessin Lena I. mit der Obermöhn und unsere Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn treffen.“ In der nächsten Session möchte das DK dann sein Jubiläum feiern: „9x11 Jahre wird unser Komitee dann alt. Das ist eine gute Aufgabe, damit die Freude und der Spaß am Fastelovend wieder Fahrt aufnehmen“, sagt Mohn.

Damenkomitee „Mühlenbachsterne“

Von der Pandemie nicht unterkriegen lassen, haben sich die Mühlenbachsterne. Das Damenkomitee hat unter Corona Regeln einige Aktionen auf die Beine stellen können, wie Präsidentin Pia Fischer berichtet. „Dazu gehörten beispielsweise ein Beitrag beim virtuellen Adventskalender in Vilich-Müldorf, bei dem wir eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen haben.“

 Pia Fischer vom Damenkomitee Mühlenbachsterne.
Pia Fischer vom Damenkomitee Mühlenbachsterne. Foto: Privat

Die freie Zeit wurde zudem genutzt, um sich ein neues Kostüm zu überlegen. „Wir entschieden uns für einen schwarzen Blazer, der nach unseren Wünschen verändert und umgestaltet wurde.“ Auch eine neue Kopfbedeckung musste her, denn die Frauen möchten für die nächste Session gerüstet sein. „Wir wünschen uns natürlich eine Session ohne Einschränkungen, ein Weg zurück zur Normalität und damit wieder die uneingeschränkte Brauchtumspflege“, sagt Fischer.