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Westerwelle wird Ehrenobrist

Westerwelle wird Ehrenobrist

Großes Programm bei den Bonner Stadtsoldaten - Der neue Sessionsorden ist dem Landsturm gewidmet

Bonn. Ungefähr 1,2 Millionen Euro haben die Bonner Stadtsoldaten in den vergangenen 135 Jahren für bedürftige Bürger gesammelt und verteilt. "Um das Geldeintreiben kümmert sich bei uns seit 70 Jahren der Landsturm, und aus diesem Grund haben wir den neuen Sessionsorden dieser Abteilung gewidmet", erklärte am Donnerstag Kommandant Herbert Raab.

Während der fünften Jahreszeit und vor allem am Karnevalssonntag auf dem Bonner Marktplatz arretiert der Landsturm Bürger. Die "Verhafteten" müssen die Geldbörse öffnen, spenden und bestenfalls inaktives Mitglied beim Landsturm werden. Früher hießen die Mitglieder dieser Corpsabteilung wegen ihrer weißen Jacken "Mählsäck" oder wegen ihres Alters "Prinz Karnevals letzte Reserve". Nach dem Ersten Weltkrieg, als das Geld knapp wurde, verteilten die Stadtsoldaten Notgeldscheine an die Armen, die sie in den Bonner Geschäften gegen Lebensmittel eintauschen konnten.

An diesem Freitagabend startet Bonns ältestes Traditionscorps mit dem Generalappell in die neue Session. Ab 19 Uhr treffen sich die Stadtsoldaten im Beueler Brückenforum zu einem Abend mit Musik, Tanz und Beförderungen. Zwei wichtige Personalien wird Raab an diesem Abend bekanntgeben: FDP-Chef Guido Westerwelle wird bei der Prunksitzung am 4. Februar zum neuen Ehrenobristen ernannt. Damit folgt der gebürtige Bad Honnefer auf Bernd Stelter, der an diesem Abend die Laudatio auf Westerwelle halten wird.

Bonns neuer Kinderprinz heißt Dennis Beckmann, ist zehn Jahre alt und lebt in Buschdorf. Er ist seit 2002 Mitglied des Kadettencorps, das mittlerweile schon 58 Kinder umfasst. "Wir haben keine Nachwuchsprobleme", ist Raab stolz.

Traurig ist der Generalstab über den Tod von Reinhold Rietz. Der Stellmacher, der mehr als 30 Jahre lang den Fuhrpark der Stadtsoldaten gebaut und gepflegt hat, starb kürzlich im Alter von 76 Jahren. "Er war ein wertvoller Schatz für uns. Er wirkte still im Hintergrund und wollte nie geehrt werden - ein großer Verlust für uns", betont Herbert Raab.