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Närrische Seitenhiebe und klassische Musik

Närrische Seitenhiebe und klassische Musik

Kann Karneval klassisch präsentiert werden? Aber sicher. Burkard Sondermeier stellt das seit vielen Jahren eindrucksvoll unter Beweis. Wenn er mit seiner "Camarata Carnaval" auf tritt, wird jeder Saal zum Narrenschiff.

Hennef. Kann Karneval klassisch präsentiert werden? Aber sicher. Burkard Sondermeier stellt das seit vielen Jahren eindrucksvoll unter Beweis. Wenn er mit seiner "Camarata Carnaval" auf tritt, wird jeder Saal zum Narrenschiff.

Histörchen und Anekdötchen, gepaart mit klassischer Musik sind eine willkommene Abwechslung zum organisierten Karneval in den üblichen Schunkel-Tempeln. Am Dienstagabend traten Sondermeier und seine Mitstreiter in der Akademie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung auf und begab sich auf eine imaginäre Reise durch Europas Karnevalsmetropolen.

Kölscher Querdenker, Barythönchen, ein Mann, der gegen den Gedankenstrich bürstet - all das ist Sondermeier. Mit rotem Narrenpunkt auf der Nase präsentierte er seine Betrachtungen zur närrischen Zahl Elf, brillierte mit Sprachwitz und zog das Publikum in seinen Bann.

"Opus E.L.F." heißt auch sein Programm, mit dem er derzeit unterwegs ist. "Für die Narren ist die Elf eine heilige Zahl", sagte Sondermeier, sie stehe aber auch für die Übertretung der zehn Gebote. Egalité, Fraternité, Liberté (E.L.F.), so lauten die Ideale der französischen Revolution, erklärte Sondermeier. Somit tauche die Elf auch dort auf.

Wenn sein Narrenschiff von Venedig bis Köln steuert, gibt es nicht nur viel zu lachen, sondern auch zu lernen. Wer weiß schon, dass Napoleon den Karneval einst verbieten ließ und sich erst 1823 die ersten Komitees in Köln, später auch in Düsseldorf und Mainz gründeten.

Musikalisch umrahmte die "Camarata" Sondermeiers Seitenhiebe auf die Narrenzunft mit Offenbachs "Höllengalopp", Mozarts "Fliegenfänger" und Ostermanns "Heimweh nach Köln". Am Sonntag gastiert Sondermeier mit seinen Musikern ab 11 Uhr im Augustiner Steyler-Museum "Haus der Völker und Kulturen an der Arnold-Janssen-Straße.