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Prinzenempfang im Kreishaus Siegburg: Bunte Tollitäten und ernste Töne​

Prinzenempfang im Kreishaus : Bunte Tollitäten und ernste Töne

350 jecke Gäste kamen im bunt geschmückten Sitzungssaal des Kreishauses zum Prinzenempfang zusammen. Neben Wiedersehensfreude und Feierlaune gab es auch nachdenkliche Töne vom Landrat.

Unter dem Motto „Immer am Ball“ kamen mehr als 350 Karnevalisten zum Prinzenempfang im Siegburger Kreishaus zusammen. Landrat Sebastian Schuster hatte alles, was im Karneval, in Politik und Gesellschaft Rang und Namen hatte, zum närrischen Gipfeltreffen eingeladen. Moderator Stefan Unkelbach eröffnete das Programm, zu dem unter anderem 92 Tollitäten und ihre Gefolge aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis und Bonn geladen waren. Landrat Sebastian Schuster verlieh den aktuellen Orden an drei Prinzen, sechs Prinzessinnen, 15 Dreigestirne und 10 Prinzenpaare.

Zu den Klängen von „Prinzessin“ von den Höhnern versammelte Moderator Stefan Unkelbach zunächst alle Prinzessinnen auf der Bühne. Im Anschluss bat er einmal alle Prinzen nach vorne, die mit „Einmol Prinz zu sin“ für Stimmung sorgten, denn, so Unkelbach: „Quote ist dem Landrat wichtig, wenn alle Prinzessinnen auf der Bühne waren, dann gehört sich das auch für die Prinzen so.“ Dabei stellte sich für den Moderator die Frage, wer wohl den größten Federschmuck habe. Die meisten Federn hatte in jedem Fall der Prinz aus Troisdorf Spich, weil er traditionsgemäß bei jedem Auftritt eine neue Feder bekomme.

Vier Prinzen aus der Freiwilligen Feuerwehr

Unter den zahlreichen Ehrengästen, zu denen neben Bürgermeistern auch Landtags- und Bundestagsabgeordnete zählten, hob Schuster zwei Gäste besonders hervor: Frank Höfer, den Polizeipräsidenten von Bonn. „Er ist ja schließlich auch für Teile des Rhein-Sieg-Kreises verantwortlich, deshalb lade ich ihn ein, damit wir uns weiterhin gut verstehen“, so der Landrat. Außerdem sei mit Walter Eschweiler, der jahrzehntelang Bundesligaschiedsrichter war, eine Ikone zu Gast im Kreishaus. Auch nicht unerwähnt ließ der Landrat eine Besonderheit der diesjährigen Tollitäten: Gleich vier Prinzen aus dem Kreis sind aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, unter ihnen auch Kreisbrandmeister Stefan Gandelau. „Ich habe mit ihm ausgemacht, dass es heute im Kreis nicht brennt“, scherzte Schuster, wurde dann aber wieder ernst: Es sei toll, dass diese Männer, die bereits so viel Engagement für ihr Ehrenamt bei der Feuerwehr zeigen, sich die Zeit für den Karneval nehmen.

Stefan Krause, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Bonn/Rhein-Sieg, Kreisumweltdezernent Tim Hahlen und Anja Roth, Geschäftsführerin des Jobcenters Rhein Sieg.
Stefan Krause, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Bonn/Rhein-Sieg, Kreisumweltdezernent Tim Hahlen und Anja Roth, Geschäftsführerin des Jobcenters Rhein Sieg. Foto: Ines Bresler

In ernstem Ton ging es noch weiter, bevor alle Tollitäten des Rhein-Sieg-Kreises, das Bonner Prinzenpaar und die Beueler Wäscherprinzessin auf die Bühne kamen. Mit Blick auf die Demonstrationen gegen Fremdenhass, die in den vergangenen Wochen überall im Kreis stattgefunden haben, sagte Schuster: „Es liegt mir am Herzen, das loszuwerden: Wir haben in unserer Demokratie keinen Platz für Rechtsextremismus.“ Dafür erntete er viel Applaus.

Tollitäten freuen sich über den Austausch

„Nirgendwo ist die Prinzen- und Prinzessinnendichte so hoch wie beim Empfang im Kreishaus“, stellte Tim Hahlen, Umweltdezernent des Rhein-Sieg-Kreises fest. Dass so viele von ihnen zusammenkommen, wissen auch die Tollitäten zu schätzen. „Ich freue mich, heute hier zu sein und mich mit den anderen Tollitäten darüber auszutauschen, wie die Session bisher war“, sagte Anna I. aus Bad Honnef. Bislang sei es eine sehr schöne Session mit vielen tollen Erlebnissen gewesen. Auch Ulli I. aus Heimerzheim war begeistert: „Die musikalische Begleitung ist sehr gut – und wenn so vielen Tollitäten zusammen sind, ist es immer schön!“ Die Meinung, dass der Prinzenempfang im Siegburger Kreishaus ein besonderer sei, teilten auch andere Tollitäten. „Man trifft hier deutlich mehr Leute als anderswo und hat auch Gelegenheit, sich miteinander zu unterhalten“, erklärte Roland Forst aus dem Gefolge von Prinz Markus I. von Rheidt. Dem Niederkasseler Prinzen wurde im Kreishaus besondere Aufmerksamkeit zuteil. Er gab sein eigenes Karnevalslied „Für et Dörp“ zum Besten, mit dem er die Schlagercharts gestürmt hatte. „Wir sind stolz auf unseren Prinzen und seinen Song, der die Säle rockt“, sagte Niederkassels Bürgermeister Matthias Großgarten.

 Kreisbrandmeister Stefan Gandelau ist einer der vier Prinzen in der Freiwilligen Feuerwehr.
Kreisbrandmeister Stefan Gandelau ist einer der vier Prinzen in der Freiwilligen Feuerwehr. Foto: Ines Bresler

Nach dem Empfang mit viel Musik und viel guter Laune bedankte der Landrat sich bei der Kreispolitik, die jedes Jahr Geld für die Karnevalsveranstaltung bereitstellt, beim Stab um Pressesprecherin Rita Lorenz und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreishauses, die die Veranstaltung vorbereitet haben. Ganz im Zeichen der Vielfalt und Menschenwürde sangen alle Tollitäten mit Schuster gemeinsam „Unser Stammbaum“, bevor es zum letzten Programmpunkt mit Erbensuppe und Kölsch überging.