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Auch der Pfarrer geht in die Bütt

Auch der Pfarrer geht in die Bütt

Katholische Frauen und Mayschosser Narren greifen tief in die Kiste des Humors

Ob Altenahr oder Ahrweiler: die Narren in der gesamten Region sind noch bis Aschermittwoch los. Die KG Närrische Freunde aus Mayschoß und die kfd hatten eingeladen - die Freunde des rheinischen Brauchtums folgten dem Ruf in Scharen.

Altenahr. (mtl) Ein kleines Jubiläum, eine tolles Programm und eine überschäumende Stimmung: Zu ihrem 35-jährigen Bestehen präsentierte die Karnevalsgesellschaft der "Närrische Freunde Mayschoß" (NFM) im Saal der Altenahrer Winzervereins ihren Freunden sieben Stunden prächtige Unterhaltung am laufenden Band.

Und das vor dem neuen Bühnenbild mit dem KG-Wappen und dem Ahrtal als Kulisse. Bestens aufgelegt war Präsident Jürgen Kraus. Die einheimischen Büttenstars wie Hildegard Josten, die seit 25 Jahren in der Bütt brillierte gehörten zu den Höhepunkten. Dazu zählte auch Pastor Lothar Anhalt. Seit fünf Jahren sind seine "schrägen" Auftritte berühmt.

"Er kann nicht nur exzellent predigen, sondern ist auch eine begnadeter Büttenredner", freute sich der Sitzungspräsident. Diesmal rutsche der Geistliche als jecker Skifahrer doch tatsächlich mit Ski in den Saal, schwang die Stöcke und berichtete von den Mayschosser-Stockenten-Dorfmeisterschaften auf der Jammelshofener Ski-Abfahrt.

Hildegard Josten zelebrierte wieder breitestes Mayschosser Ur-Platt als dusselige Sekretärin, die Ärger mit ihrem Chef hat "weil ech net joot en Rerchs-Schrievung senn". Viel Applaus gab es auch für das Tanzpaar der KG, Eva Maria Mies und Tobias Baltes, der in der nächsten Session mit einer neuen Tanzpartnerin aus den Reihen der Tanzmühs an den Start gehen will.

Die wurden als Tanzgruppe ebenso umjubelt wie auch die jüngeren "Höppemühsje". Großen Beifall erntete auch die befreundeten Karnevalsgesellschaft aus Füssenich für ihre Tanz- und Musikshow. Weit nach Mitternacht stimmten die stimmungsgeladenen Jecken mit den Akteuren von Bühne und Bütt in ein gemeinsames Finale-Lied mit der Feststellung "Ich stonn op die echt Meescheje Aat" ein.

Ahrweiler. (ao) Ein unterhaltsames Narrenprogramm wartete derweil im Bürgercentrum auf das Publikum: Die Mitglieder der kfd-Frauen von St. Laurentius hatten geladen. In gekonnte lockerer Weise mit dem Mundwerk auf dem rechten Fleck führte Gundi Sebastian durch heitere Szenen mit Solobeiträgen und Zwiegesprächen Tanzeinlagen, Gesangsnummern und Schunkelliedern.

Da schwappte oft die heitere Laune mit hohem Wellenschlag im prächtig geschmückten Saal über. Nach dem Einzug des Elferrates und der Begrüßung durch die kfd-Vorsitzende Helene Adams fiel es Rita Herschbach und Beate Reiss zu, mit einer Verwechslungsszene das erste Eis zu brechen und die Zuhörer in gute Laune zu versetzen.

Das gelang ihnen "als Besucherin einer Heiratsvermittlung und als Anbieterin von Reitstunden" prächtig. Natürlich kam auch die Mundart nicht zu kurz, dafür sorgte Magret Nischalke mit "Verzällcher us em Land".

Locker und heiter ging es gleich weiter mit der ersten Tanzgruppe des Nachmittags: "Kölsche Mädche" - natürlich eine gut einstudierte Gruppe aus den eigenen Reihen. Das Publikum ging prächtig mit und belohnte alle Auftritte mit Beifall und "Raketen".

Die Geistlichkeit, verstärkt durch Mitarbeiterinnen des Pfarrbüros, hatte ebenfalls einen Auftritt. Sie kamen als Zwerge, die sich mit Gesang und Tanz als "das Superteam im Pfarrhaus, das dort die Fäden zieht", präsentierte.

An heiteren Themen aus dem alltäglichen Leben, gegriffen und närrisch aufgemotzt, fehlte es den Akteuren, alle aus den eigenen Reihen der kfd, nicht. Es wurde nie langweilig.

Ein Höhepunkt im Programm des Nachmittags war der Besuch des Ahrweiler Prinzenpaares Franz Josef I. und Dagmar I. mit Gefolge sowie Jugendprinzessin Wiebke.