Viele Traumtänzer und staatse Kerls
Bad Bodendorfer Karnevalisten feiern im Saal des Winzervereins ihre Originale
Bad Bodendorf. Die Bad Bodendorfer Jecken feierten im Saal des Winzervereins frenetisch den Auftritt ihrer Tanzgruppen und die "Originale in der Bütt". Und ein jeckes Jubiläum. Denn die Narrhalla, der Saal des Winzervereins, sah das jecke Geschehen zum 33. Mal.
Bei allen Veranstaltungen waren und sind die Karten für die Sitzung eine ganz harte Währung. Treibende Kraft hinter der Veranstaltung in Bad Bodendorf ist seit Jahrzehnten der Spielmannszug Blau-Weiß.
In der langen Zeit des jecken Treibens haben sich eine ganze Reihe von Traditionen entwickelt. Zu den Veteranen des Geschehens gehören die "Originale". Als Eisbrecher kamen "Zwei Feuerwehrmänner" auf die Bühne. Jochen Moll und Attanasius Tanos verkörpern zwei recht eigenwillige Exemplare ihrer Gattung.
Peter Werner glänzte als "Ne Imi" und Norbert Röhn war "Einer aus dem Niemandsland". Als Niemandsland wird in Bad Bodendorf übrigens jener Siedlungsteil zwischen B 266 und Ahr bezeichnet, der weder zum Dorf noch zum Kurviertel gehört.
Sitzungspräsident Frank Effelsberg und Thorsten Hirte, seines Zeichens Kommandant der Sinziger Stadtsoldaten, sparten nicht an humorvollen Einlagen und nahmen sich gerne gegenseitig "auf die Schippe". Auch ein Tradition, die einst von René Schmitt und Schorsch Schmidt aufs Feinste gepflegt wurde. Natürlich bekamen die Originale prinzlichen Besuch sowohl aus Sinzig als auch aus Westum.
Erst seit rund einen Dutzend Jahren gibt es die Abteilung Tanz. Als mehrfache Ahrtal-Meisterinnen eroberten die Blue Velvets flugs die Herzen der Zuschauer. Diesmal als Horde wilder Hexen, die auf dem Blocksberg tanzen. Mit den "Blue Stars" und den "Blue Berrys" sind die tanzenden Mädels der Blau-Weißen im Nachwuchsbereich ebenfalls blendend aufgestellt.
Stammgäste erinnern sich noch gut daran, wie das zarte Pflänzchen Showtanz in Sinzig das Licht der Welt erblickte. Konkurrenz kam von den staatse Kerls aus Bad Bodendorf. "Die Traumtänzer" gehören seit einigen Jahren zum Sitzungsinventar, auch "Die Thekenstepper" des SC Bad Bodendorf haben sich neu formiert und bestimmen das bunte Treiben gekonnt mit.
Detlef Schäfer bot Karnevalsschlager, während Didi und Helga alias Birgit Odenwald-Hanenberg und Monika Klar feststellten: "Die Wanne ist voll." Kurz vor Mitternacht dann ein weiteres Bad Bodendorfer Phänomen: Mit dem ersten Gitarrenakkord ist klar: "Hübes on Drübes" - in der Vorsaison schmerzlich vermisst - sind wieder da. Sie boten Musik und Gesang, gaben zudem tiefsinnige Einblicke ins Dorfleben und in das Weltgeschehen.
Alexander Riemenschneider und Christof Simons wussten mit ihrer Darbietung bestens zu begeistern. "Einer von Hüben und einer von Drüben", also einer aus dem Kurviertel und einer aus dem Dorf, sind bereits jetzt ein Stück Bad Bodendorfer Karnevalslegende und gelten damit als Originale.
