1. Narren-News
  2. Ahr&Rhein

Bauchredner, Stoffaffen und "belgische Tulpenheinis"

Bauchredner, Stoffaffen und "belgische Tulpenheinis"

Der Oberwinterer Glaspalast ähnelte am Sonntag einem bunten Jahrmarkt

Remagen-Oberwinter. (goc) Recht ausgelassen fröhlich ging es bei der Prunksitzung der Oberwinterer Karnevalsgesellschaft "Grün-Weiß" am Sonntag im "Glaspalast" zu. Auf der Bühne hatte sich der Elferrat zu Füßen der Oberwinterer Majestäten Prinz Heinz-Hermann I. (Reeh) und seiner angetrauten Prinzessin Dorothee I., nebst Hofstaat, niedergelassen. Nach dem Einmarsch des Oberwinterer Tambourcorps, der Hafengarde und der KG Wölle Möhne, stieg Präsident Ralf Otto moderierend ins Sitzungsprogramm ein.

Das Programm begann mit dem heimischen Tanznachwuchs: Den Oberwinterer Wölle Pänz. Und bevor Willi Armbröster aus Königswinter in die Bütt trat, stürmte das dreiköpfige Mobile Einsatzkommando aus Bandorf, kurz MEK, alias Albert Kessel, Axel Schmitz und Norbert Selmke die Bühne. Die drei Publikumslieblinge erfreuten sich am stürmischen Applaus.

Der Abend war ein gelungener Mix aus Tanz, Bütt und musikalischer Unterhaltung. So löste der belgische "Tulpenheini" die Oberwinterer Tanzgruppe "New Generation" ab und ließ nach tänzerischem Schwung Sprüche und Scherze über das Publikum rieseln. Danach verwandelte sich die Bühne in ein farbenfreudiges Meer von Musikanten: Das Panikorchester begeisterte das Publikum, das zu den Liedern einstimmte. Der Glaspalast besaß nicht mehr den Hauch einer Turnhalle, vielmehr glich er einem gigantischen Jahrmarkt, auf dem das Volk ausgelassen feierte.

"Die Pittermännche", zwei Brüder aus dem Vorgebirge, sorgten für Lacher. Dann wurde es märchenhaft im Saal: Wie aus tausendundeiner Nacht wandelten orientalische Schönheiten durch die Publikumsreihen und präsentierten auf der Bühne atemberaubende Tänze. Die Tanzgarde Gelb-Rot Koblenz zeigte eine Mischung aus Tanz und Theater.

Keck, frech und reizend ging''s weiter im Programm. "Hier kommt Willi", kündigte Ralf Otto an. Und da stand auch schon das ungleiche und zugleich unzertrennliche Paar: Klaus der Bauchredner und Willi, der eigenwillige Stoffaffe aus Moers. Im Saal wurden wiederholt Zugaberufe laut, doch der Sitzungspräsident kam in die Bredouille - der Zeitplan rief. Da erklang auch schon ein dreifaches "Schrubb, schrubb, schrubb", der Tanzcorps Original Kölsche Domputzer wienerte mit akrobatischen Vorführungen die Stimmung im Saal auf neuen Hochglanz. Anschließend vereinnahmten die Herren die Bühne.

Nachdem der "schönen Mann vom Lande" alias Bolle, in flinker Redegewandtheit seine Scherze zum Besten gab, hielt die Karnevalsshowband "De Botzedresse" Einzug in die närrische Hochburg. Rolf Plewa, als Remagener Stadtschreiber, samt seinen musizierenden Kollegen, kam nicht zum Ende seines Jahres-Berichtes. Nachdem Politik und Skulpturenufer poetisch-kritisch beleuchtet wurden, mussten die vier die Bühne räumen: Die weitgereisten Kölner Rheinveilchen hatten es eilig.

Das Tanzcorps brillierte mit akrobatischem und tänzerischem Können und wurde zum Programm-Ende von den Original Eschweiler Fanfaren-Trompetern, die mit einem kompletten Orchester angereist waren, abgelöst. Mit Peter Krauses "Sugar, Sugar-Baby" spielten sie sich in die Publikumsherzen. Nach Programmschluss unterhielt die Sitzungskapelle "Little Jukebox" weiterhin die gesellige Runde im Glaspalast.