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"Närrische Landskroner" in Heimerzheim: Bis die Fühler wackelten

"Närrische Landskroner" in Heimerzheim : Bis die Fühler wackelten

Die Heimersheimer Kindersitzung kommt auch bei den erwachsenen Karnevalisten gut an.

Als Mülltonnen in den Saal gerollt wurden, war noch nicht einmal Halbzeit bei der Kindersitzung der Karnevalsgesellschaft „Närrische Landskroner Heimersheim“. Dass auch längst noch nicht die Stunde des Aufräumens gekommen war, merkten die Besucher schnell, als sich auf einmal die Deckel öffneten und nacheinander Kinder mit bunten Lockenperücken herauslugten.

„Mah-na Mah-Na“ machte es da, und als Antwort: „Didi-Bidibi“. Da rückten nicht nur die Kinder ganz dicht an die Bühne heran, auch die Eltern in der rappelvollen Landskroner Festhalle waren ganz Ohr. Ausverkauftes Haus mit jeder Menge bunt kostümierter Jecken, meldeten denn auch die neuen Organisatorinnen Elena Hübinger und Vanessa Sion, die indes noch von Jutta Hanisch unterstützt wurden, die diese Aufgabe 35 Jahre lang wahrgenommen hat.

„Gerade in den vergangenen drei Jahren haben wir enorme Resonanz“, sagte Hanisch, aber auch, dass die Sitzung als eine der letzten wirklichen „Karnevalssitzungen“ für Kinder im Ahrtal genauso viel Aufwand mache wie die Prunksitzung für die Großen: „Rund ein Dreivierteljahr sind mehr als 20 Helfer mit den Vorbereitungen beschäftigt.“

Schließlich gab es auch einen Kinderelferrat und ein eigenes Funkenkorps sowie mit Luca Schäfer einen eigenen Sitzungspräsidenten. Rund 350 bestens gestimmte Jecken im Saal von der kleinen Meeresprinzessin mit Schnuller im Mund und Superman mit Windeln bis zum ausgewachsenen Torero oder der als Clown verkleideten Mama oder Oma jubelten den insgesamt rund 110 Kindern, die sich auf der Bühne präsentierten, zu.

Unter den Augen von Kinderprinz Bastian I. Gäb und seinem Adjutanten Marius Borscheid zeigte der Heimersheimer KG-Nachwuchs, was er drauf hat. Das vierjährige Tanzmariechen Elena Gies wirbelte mit ihrem fünfjährigen Tanzoffizier Fynn Holzem genauso über die Bühne wie die neunjährige Nele Schäfer und der zehnjährige Jan Scharenbach, die sogar Hebefiguren zeigten.

Der „Cup Song“ mit synchronem Bechergeklapper kam ebenso an wie das Motto „Wilder Westen“ der Kindergartenkinder von Sankt Mauritius. Zwei- bis Fünfjährige „Höppemützje“ sprangen, hüpften und drehten sich wie die Biene Maja, dass Fühler und Flügel wackelten. „Ab in den Urlaub“ ging es zum Samba-Sound mit den „Reisenden“ Finja Nonn und Fynn Holzem und in den Knast mit den „Palmbeach Teens“. Letztere kommen seit Jahren aus Euskirchen.

„Das ist eine Razzia,“ ließen die 30 jungen Mädchen in schwarz-weiß gestreiftem Sträflings-Outfit oder als Polizisten verkleidet verlauten und das Blaulicht flackern, aber sie tanzten auch zu „Jailhouse Rock“ und „Lookin’ for freedom“. Gäste waren auch das Kinderprinzenpaar aus Kripp und „Dr. Bubbles“ mit seiner Show aus Seifenblasen, in die ein Kind hineinpasste. Dazu heizte der Kinderelferrat als „Kölsche Jung“ und „Pirate“ zu Musik von Brings und Kasalla ein.