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In Altenahr geht der Herr Pastor in die Bütt

In Altenahr geht der Herr Pastor in die Bütt

"Kehrmädche vom Wooch" zieht Bürgermeister durch den Kakao

Altenahr. (mka) Viel Lokalkolorit, karnevalistische Nachwuchstalente und Wein begeisterten bei der Sitzung der Närrischen Freunde Mayschoss. Pünktlich um 19.11 Uhr eröffnete Sitzungs- und Elferratspräsident Jürgen Kraus das närrische Treiben im vollen Saal des Altenahrer Winzervereins.

Die Stimmung befand sich von Anfang an auf dem Höhepunkt. Jeder Redner, jede Tanzgruppe wurde ausgelassen gefeiert und stürmisch bejubelt. So auch die erste Rednerin, Annegret Baltes.

Sie kam als Engel auf die Bühne, im Bollerwagen gezogen von zwei Knecht Ruprechts, stellte dann aber erstmal klar, dass sie gewiss kein Engel ist und verwandelte sich in das "Kehrmädche vom Wooch", das alles sieht und alles weiss, was im Dorf vor sich geht und am allerliebsten davon erzählt. Mit der Unterstützung des Publikums zog sie Pastor Lothar Anhalt, Bürgermeister Hubertus Kunz und die übrige Dorfprominenz durch den Kakao.

Nach dem Tanz der Mayschosser Mini-Funken und der Mädchengarde stieg dann fast schon traditionell der Pastor selber in die Bütt. Zusammen mit Petra Mardini brachte er mit einem Besuch bei "Frau Engel" im "Friseursalon Sanctus" das Publikum zum rasen und verriet, dass auch die Lieblingslektüre eines Pastors eher unheilig sein kann, als er sich ausgerechnet den "Playboy" vom Zeitschriftenstapel griff.

"Der Sitzungspräsident ruft mich immer freitags abends im Dezember an und sagt, dass er mich wieder auf seiner Sitzung dabei haben will", beschwerte er sich außerdem, "demnächst ruf ich ihn mal samstags abends an und sag ihm, dass er sich sonntags in der Kirche blicken lassen soll."

Nach dem Auftritt der vierköpfigen Frauentruppe "Mayschosser Colör", die Lieder der kölschen Band "Colör" Playback sangen, wurde Melanie Keutgen, die an diesem Abend mit ihrer Premiere in der Bütt als "Frau Lehmann aus Köln" und als Mitglied der Mayschosser "Colör" gleich zweimal auf der Bühne stand, für ihr großes Engagement geehrt und erhielt sichtlich gerührt gleich zwei riesige Blumensträuße.

Schließlich sorgten die "Danzmühs" inklusive Weinkönigin Maria Baltes für Stimmung und machten dann die Bühne frei für "Einen tollen Typ". Bereits zum neunten Mal sorgte der 17-jährige Lewis Schmitt für Lachsalven im Publikum.

Im Atze Schröder-Style philosophierte er über Charisma "Wu sull ich mir dat dann jehollt han?" und die Sorgen und Freuden des Alterns. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt der "Village Boys". Mit dem kompletten Kinderelferrat und dem zehnjährigen Jordan Schmidt als Nesthäkchen konnten sich die Mayschosser über eine junge Ausgabe des Männerballetts freuen.

Umjubelter Höhepunkt des Abends war Hildegard Josten als schrullige Bäuerin, die "zwischen Wongert und Huus" nie herauskommt und sich damit abfinden muss, dass "in dieser männerdominierten Welt im Zweifelsfall: immer die Frau" schuld ist.