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Reden der "Götter in Weiß" sind scharf wie ein Skalpell

Reden der "Götter in Weiß" sind scharf wie ein Skalpell

Den meisten Spaß an der Ahr, gibt es in Maria Hilf in Bad Neuenahr

Bad Neuenahr-Ahrweiler. (wtz) Dass auch das Krankenhaus Maria Hilf der Kreisstadt dem rheinischen Karneval verbunden ist, wurde einmal mehr bei der sechsten Karnevalssitzung "Maria Hilf Bad Neuenahr" im Winzerverein Bachem in der Königstraße deutlich.

Kein Platz war am Freitagabend frei geblieben, als Hannelore Busch, alias Hänneschen, und Thomas Hofmann in der Rolle der Bärbel dem närrischen Publikum ein dreifach donnerndes "Maria Hilf" entgegenriefen.

Das Besondere an der Sitzung der "Götter in Weiß": Alle Redner, Tänzer und Musiker rekrutieren sich aus dem Personal des Krankenhauses und stehen zum Teil seit Anbeginn der Sitzungen vor den Narren im Saal.

Als Eisbrecher in der Bütt machte Albrecht Kreiten seinen Job mehr als gut. Der MIB-Reporter wusste so manches zu erzählen, was bislang noch nicht in einer der Ausgaben der Mitarbeiter-Informations-Broschüre abgedruckt worden ist.

Egal, ob es seine Erlebnisse zur Vorbereitung des nächsten Betriebsausfluges oder die Erinnerungen an die vergangenen Weihnachtsfeiern waren, die Lacher hatte er auf jeden Fall auf seiner Seite. Aber auch von den ersten Erfahrungen mit der Praxisgebühr konnte der "rasende Reporter" so einiges zu berichten. Für sein Fazit "Den meisten Spaß an der Ahr, gibt''s im Maria Hilf in Bad Neuenahr" erntete er den wohlverdienten Applaus.

Hoher Besuch stand den rund 350 Jecken an diesem Abend aber auch ins Haus. So erwiesen die Bachemer Prinzessin Dorothea I. (Stieber) mit ihrem Gefolge den Narren die Ehre. Als ehemalige Mitarbeiterin des Krankenhauses verspürte sie eine besondere Verbindung zum Haus.

Aber auch Prinz Rudi I. (Kniel) sorgte bei seinem Einzug mit der KG Schinnebröder für ausgelassene Stimmung. Der Regent der Kreisstadt hatte das Funkenkorps und den Spielmannszug im Gefolge.

Musik pur und zum Mitsingen gab es als Geschenk fürs Publikum. Richtig eng im Saal und auf der Bühne wurde es dann beim Einzug der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft mit Prinzessin Steffi I. (Koll) an der Spitze. Stehende Ovationen gab es zu Ehren der Tanzpaare der Stadtgarde für eine rasante und mitreißende Showeinlage.

Viel Beifall ernteten aber auch die weiß-roten Funken für ihren Can-Can. Die Hände kamen spätestens bei dem Auftritt des Männerballetts in Bewegung, forderten diese doch die Narren im Saal zur eigenen "Körperertüchtigung" auf.

In der Manier der großen Literaturkritikers Marcel Reich-Ranitzky machte sich Fred Paral, auch bekannt unter dem Namen "Doktor Fliegentod", sich seine Gedanken über die literarischen Künste und Ergüsse der "Götter in Weiß". So mancher Kollege erntete dabei einen kleinen ironischen Seitenhieb, sehr zur Freude nicht nur des Pflegepersonals.

"Chefärzte lesen anstatt guter Bücher oftmals lieber ihre Kontoauszüge", so die Meinung des "Literaturpapstes" aus dem Neuenahrer Krankenhaus. Aber auch die literarischen Neuzugänge aus der Kooperation mit der "Eifelklinik Adenau" mussten sich dem Urteil des Kritikers stellen.

Körperliche Höchstleistung wurde nicht nur von den Akteuren, sondern auch vom Publikum gefordert. Erst weit nach Mitternacht konnten Hänneschen und Bärbel das große Finale einläuten und einmal mehr den Hit der Sitzung, "Viva Maria Hilf", lauthals von den Narren im Saal unterstützt, anstimmen.