Tanz mit den Möhnen

Die Stadtspitze in den gelben Trikots gibt sich den Damenkorporationen der Kreisstadt geschlagen

Bad Neuenahr. (mm) Kaum hat Bürgermeister Hans-Ulrich Tappe das Regiment an die jecken Wiever abgegeben, wird die Verwaltung flexibel. Aus dem "gelifteten" Sitzungssaal wird innerhalb von Stunden ein Tanzsaal, ein Fußballfeld, ein Flugzeug, eine Polizeiwache und der afrikanische Dschungel.

Hoch her ging es ab 9.11 Uhr mit den neun Möhnengesellschaften der Kreisstadt. In gelb-roten Fußballtrikots empfing die Stadtspitze die Damenwelt. Doch "Nummer 9" war die Kapitänsbinde schnell los, Tappes' Befugnisse wurden drastisch eingeschnitten, seine Funktionen reduziert auf "Rosenkavalier", "Moderator" und "Sponsor".

Übers Mittelfeld stürmen durfte er mit dem Ersten Beigeordneten lediglich, wenn ihn die Möhnen zu diversen Tänzen aufforderten. So machten die Heimersheimer "Möhnensisters" eine Zeitreise in die "Fifties", die Walporzheimer einen Abstecher in die 70er Jahre. Ob zu "YMCA" oder "Night Fever", die Herren der Schöpfung machten am schmutzigen Donnerstag einen sauberen Eindruck.

Die Zugabe konnte da nur lauten: "Sorry, I'm a lady". Bevor's zum Platzverweis mit Stadionverbot kam, musste der Stadtchef nochmal als Airbus-Co-Pilot ran: Die Gimmiger Möhnen hoben ab und luden zum "Corruption Gimmig Airline Flug Nummer 7071" ein. Klar, dass die Schwimmwesten nur für die Crew bestimmt waren. Eine mit viel Beifall bedachte Premiere feierte "Rio Palace" aus Heimersheim. Die acht Mädchen und Marc Dombrowski entführten in den Urwald. Eines war schon kurz nach der Rathauserstürmung klar: Schunkeltechnisch sind die Kreisstadt-Möhnen bundesligareif.