1. Narren-News
  2. Bad Godesberg

Christoph II. gibt den mutigen Löwen

Christoph II. gibt den mutigen Löwen

Illustre Narrenschar kommt zur Närrischen Trinkkur in die Godesberger Redoute - Bezirksvorsteherin nimmt das Muskelspiel gelassen

Bad Godesberg Prinz Christoph II. meinte es gut mit Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann. Für den Godesberger Zug empfahl seine Tollität: "Such Dir ein Plätzchen auf der Godesburg und genieße die Aussicht." So könne sie dem Gemetzel beim Sturm auf die politische Schaltzentrale entgehen.

Jürgen Krupp, Präsident des Festausschusses Bad Godesberger Karneval, mahnte allerdings: "Aber vorher noch die Wände streichen, damit wir die Räumlichkeiten auch sauber übernehmen können."

Vom einfachen Jecken über statse Gardisten bis hin zu Godesberger und Bonner Tollitäten und Kindertollitäten aus Godesberg, Lannesdorf und Bonn - die Narrenschar, die sich bei der "Närrischen Trinkkur" in der Redoute versammelt hatte, strotzte vor Zuversicht, der Bezirksvorsteherin und ihren Mitstreitern aus den Amtsstuben die Macht zu entreißen.

"Ich habe Mut wie ein Löwe", rief Christoph II. aus und erntete lautstarken Jubel seiner Untertanen. Annette Schwolen-Flümann nahm das prinzliche Muskelspiel ausgesprochen gelassen hin: "Abwarten", sagte sie und dachte im Stillen vielleicht an die Lindenwirtin Aennchen Schuhmacher, der die Bezirksvorsteherin in diesem Jahr mit ihrem Kostüm Reverenz erweist.

Die berühmte Lindenwirtin hat bekanntlich in so manch feucht-fröhlicher Auseinandersetzung zwischen Studenten kühlen Kopf behalten. Auch Georg Wagner von der Bezirksverwaltungsstelle sah keinen Anlass zur Sorge. Als Gitarrist einer vierköpfigen Band griff er in die Saiten und unterhielt die Gegner vom nächsten Tag mit zünftiger Karnevalsmusik.

Wenn die Session auf die Zielgerade einbiegt, lädt die Bezirksvorsteherin traditionsgemäß das Godesberger Prinzenpaar zusammen mit zahlreichen Gästen zur "Närrischen Trinkkur" in die Redoute ein. Unter den zahlreichen Gästen in der proppenvollen Redoute konnte Schwolen-Flümann diesmal unter anderen die Bürgermeister Horst Naaß und Helmut Joisten, den Vizepräsidenten des Bundesrechnungshofes Norbert Hauser, den Konsul der Russischen Föderation Georgij Gerodes und den Polizeipräsidenten Wolfgang Albers begrüßen.

Unterstützung erhielten Christoph II. und Godesia Annemie vom Bonner Prinzenpaar Rico I. und Ina I., von der Wäscherprinzessin Melanie II. und der LiKüRa-Prinzessin Simone I. Letztere verguckte sich auf Anhieb in die Redoute: "So stell' ich mir mein Wohnzimmer vor." Prinz Rico I. freute sich vor allem, dass seine Stimme noch funktionsfähig sei, obwohl "die letzte Nacht erst um fünf zuende war."

Unbegrenztes Vertrauen setzte er in die Allmacht des Godesberger Prinzen: "Christoph hat mir zugesichert, dass er das schöne Wetter zum Rosenmontag weiterschickt." Bonna Ina I. forderte von allen Narren so kurz vor dem ersehnten Sieg Durchhaltevermögen: "Ob Husten oder Schnupfen - da müssen wir jetzt durch." Den bevorstehenden Kampf stufte sie als besonders schwierig ein: "Frauen verteidigen ihre Macht bekanntlich härter!"

Um ihren Ruf muss sich Schwolen-Flümann nach ihrem Amtsverlust allerdings keine Sorgen machen. Godesia Annemie erhob sie bereits zu Lebzeiten in den Rang eines Originals: "Ein besseres Aushängeschild für unser Motto gibt es nicht." Das Motto lautet bekanntlich "Godesberger Originale senn net zo bezahle!"

Dass die Godesberger Jecken eine feste närrische Streitmacht bilden, symbolisierten anschließend der Gemeinschaftstanz der Garden von Burggrafen, Godesberger Stadtsoldaten und AKP sowie der Kindergemeinschaftstanz.