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"Das letzte Wort hat immer die Frau"

"Das letzte Wort hat immer die Frau"

Rund 650 Gäste kommen zur Närrischen Trinkkur in die Redoute - Querschnitt durch das Bonner Narrenmilieu - "Pythia vom Moltkeplatz" verschenkt Godesberger Wasser

Bad Godesberg. Auf den ersten Blick wirkte die Närrische Trinkkur, zu der Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann in die Redoute eingeladen hatte, wie ein armloses Vergnügen. Musik, Tanz, Kölsch und so weiter.

Doch Godesia Rosi I., seit vielen Jahren an der närrischen Front aktiv, durchschaute das Spiel mit den leiblichen Genüssen natürlich sofort. "Du kannst ruhig versuchen, uns zu bestechen", sagte sie an die Adresse der Bezirksvorsteherin, "das wird nichts nützen. Uns geht es fantastisch."

Einzig die stimmliche Kraft der Godesia schien ein wenig nachgelassen zu haben. Doch für ein Alaaf "auf das, was wir lieben, nämlich euch" reichte es noch. Annette Schwolen-Flümann, als "Pythia vom Moltkeplatz" auf der Bühne, blieb ob der Kraftmeierei gelassen, ließ sich nicht in die Karten schauen, und rief die Narren ungerührt zu weiterem Vergnügen auf. Dafür sorgten auf der Närrischen Trinkkur die munter aufspielende Band "Bonnbons" rund um Georg Wagner von der Bezirksverwaltungsstelle und ein buntes Bühnenprogramm.

Alle Bonner Tollitäten waren der Einladung der Bezirksvorsteherin gefolgt und erwiesen den Godesberger Jecken ihre Reverenz. Bonna Katharina II., zusammen mit Prinz Andreas II. in die Redoute gekommen, freute sich darüber, quasi in der Heimat zu sein - die Bonner Prinzessin wohnt in Schweinheim.

Die Beueler Wäscherprinzessin Sandra II., die den Kampf ums Rathaus bereits gewonnen hatte, versprach nach erfolgreicher Rathauserstürmung reichen Lohn: "Und dann feiern wir, bis das böse Wort mit dem 'A' kommt." LiKüRa Jenny I. beschwor Teamgeist: "Wir verstehen uns super mit den Godesbergern". Allen Tollitäten schenkte die Bezirksvorsteherin ein Fläschchen Godesberger Wasser - ob mit oder ohne Schlafmittel, blieb ihr Geheimnis.

Rund 650 Gäste, ein bunter Querschnitt durch das Bad Godesberger Narrenmilieu, drängten sich in der proppenvollen Redoute, unter ihnen ein Narr im Gewand eines Paters. Seine Mission sei dienstlich, behauptete er: "Ich inspiziere hier meine Schäfchen."

Ein gutes Händchen bewiesen die Programmmacher mit der Kölner Gruppe "Klüngelköpp". Die fünf Herren ließen mit ihrem Outfit aus Schiebermütze und Hosenträger die 20er Jahre wieder aufleben und boten mit Saxophon, Waschbrett, Banjo, Akkordeon, Keyboard und Gesang ausgesprochen flotte und eingängige Songs wie etwa "Du kannst mich mal" oder "Ich wünsche, dass Engel mich begleiten".

Beim Gemeinschaftstanz der Godesberger Garden durften die Tanzmariechen bei waghalsigen Hebefiguren in den gewaltigen Kronleuchter schauen. Auch Vertreter der Kindergarden erfreuten das Publikum mit einem Gemeinschaftstanz, was symbolisch auch für den Zusammenhalt der Godesberger Garden steht.

Worte an ihre Untertanen richteten die Kindergodesia Katharina sowie Kinderprinz Max II. sowie die Lannesdorfer Kinderprinzessin Julia II. und Kinderprinz Philipp I. Der sorgte für eine Lachsalve mit dem Spruch: "Ich halt' nun den Mund, denn ich weiß genau - das letzte Wort hat immer die Frau".

"Tja, in Lannesdorf ist halt die Welt noch in Ordnung", so der Kommentar von Annette Schwolen-Flümann. Doch beim Torwandschießen musste die "Pythia vom Moltkeplatz" passen. Das Sommermärchen im Winter wurde in der Redoute nicht wahr. Drei Schüsse, drei Nieten. "Ist ja auch ein Softball", zeigte jemand im Publikum Verständnis. Schwolen-Flümann nahms mit Humor: "Alaaf auf eine dusselige Bezirksvorsteherin, die nicht Fußball spielen kann."