Mit Säbel und Dreispitz : Jubiläumssession für die Heiderhofer Freibeuter
Heiderhof „Ahoi“ heißt es bei den Freibeutern vom Heiderhof. Dort steht in dieser Session ein Jubiläum an, dessen Vorbereitungen im vollen Gang sind – wenn auch, wie üblich, mit einer Prise Chaos.
„Ohne Kapp‘ und ohne Frack“ haben sich zehn Heiderhofer Freibeuter bei ihrer Gründung 2014 auf die Fahne geschrieben. Heute zählt der unkonventionelle Karnevalsverein fast 100 Mitgliederfamilien. „Bei uns darf jeder sein Outfit selber gestalten“, erklärt Kommandantin Inge Schöner, „und jedes Kind mitmachen, das möchte.“ Mehr als 70 junge Freibeuter mit und ohne Behinderung tanzen hier gemeinsam. Dabei steht der Spaß an erster Stelle. „Der Ehrgeiz kommt von alleine“, so Schöner.
Die Ehefrau von Freibeuter-Käpt‘n Alexander Wegner ist ausgebildete Tanzsporttrainerin. Gemeinsam mit Tochter Charlotte unterrichtet sie mittwochs in der Turnhalle der Independent Bonn International School (IBIS) hintereinander die „Fuzzies“, „Coolen“ und „Teenies“. Tochter Christina, die wie ihre Schwester den kleinen Trainerschein besitzt, trainiert die Garde der „Stippeföttche“, und Sohn Michael steckt bei Auftritten im zwei Meter großen Papagei Fringel, dem Maskottchen der Freibeuter.
In der nächsten Session soll eine weitere Tanzgruppe hinzukommen und dann auch das 2020 gegründete Männerballett, das während der Pandemie ausgesetzt hatte, wieder die namensgebenden „Holzbeine“ schwingen. Für die passende Musik sorgt „Rudbaat“ alias Marcel Hartmann. Aus seiner Feder stammen unter anderem das Einzugslied „Freibeuter Dürfe Dat“, das Tanzlied „Kleiner Papagei“ für die „Fuzzies“, und die „Stippeföfttche“ tanzen ausschließlich zu den Kompositionen des Freibeuters mit dem roten Bart.
Für die „Teenies“ waren in dieser Session eigentlich neue Kostüme geplant, aber es gab Schwierigkeiten mit der beauftragten Schneiderin. „Bei uns ist alles immer ein bisschen chaotisch“, räumt Schöner ein, die noch rechtzeitig auf eine Lösung hofft.
„Alle Mann an Bord!" lautet das Kommando an Weiberfastnacht, wenn die ganze Mannschaft im Doppeldeckerbus zu ihren zahlreichen Auftritten tourt. „Das ist für die Kinder eines der Highlights der Session“, so Schöner. Aber auch außerhalb von Karneval treten die Freibeuter unter anderem in Seniorenheimen und beim Godesberger Sommerfest auf. „Dann in unseren von Edeka Bock gesponserten Poloshirts“, erklärt die Kommandantin, „denn gemäß Vorgabe vom Bund Deutscher Karneval dürfen Kostüme nach Aschermittwoch nicht mehr getragen werden.“
Das Ordensfest am 10. November wurde erneut im Vereinsheim der Jecken Goten gefeiert. „Wir freuen uns über die freundschaftliche Zusammenarbeit“, so Alexander Wegner, erster Vorsitzender der Freibeuter. Nach dem traditionellen Besuch des Nikolaus am 6. Dezember fiebern jetzt alle dem Kinderkostümfest am 20. Januar um 15 Uhr sowie „Heiderhof Alaaf“ ab 19 Uhr in der Turnhalle der Grundschule Heiderhof entgegen – mit Auftritten von „Schokolädcher“, „Domstadtbande“, „Rudbaat“, Prinzenpaaren und Kostümwettbewerb. „Zum zehnjährigen Jubiläum ist der Eintritt frei“, kündigt Wegner an, „und wir nehmen nur sieben Euro Mindestverzehr.“
Am 4. und 11. Februar heißt es: „Leinen los und Segel setzen!", wenn die bunte Fußgruppe mit ihrem Schlachtruf „Freibeuter Ahoi!“ beim Schweinheimer und Godesberger Karnevalszug mitläuft. „Viele Eltern machen dann besondere Aufbauten auf ihre Kinderwagen“, so Wegner. Die Heiderhofer Freibeuter sind nicht nur für ihn und seine Frau eine Familienangelegenheit. Weitere Gründungsmitglieder wie Sabine und Frank Weigelmann, Schatzmeisterin und zweiter Vorsitzender, sind ebenso geschlossen dabei wie Irmgard und Andreas Eilenstein als Beisitzer und deren Tochter Angelina als stellvertretende Kommandantin. „Wir sind sehr familienfreundlich“, sagt Alexander Wegner, „auch was die Preisgestaltung der Mitgliedsbeiträge und Leihgebühren angeht.“
