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Gleich drei Biwaks an einem Tag in und um Godesberg

Gleich drei Biwaks an einem Tag in und um Godesberg

Auf dem Theaterplatz, in Lannesdorf und Friesdorf ging es mächtig rund - Panne: Die Stadt versäumte, Markthändler über das Narrentreiben zu informieren

Bad Godesberg. Weder die Währungsumstellung noch das wechselhafte Wetter hat die Karnevalisten am Wochenende davon abgehalten, die fünfte Jahreszeit gebührend zu feiern: Gleich drei Biwaks in und um Godesberg lockten zum Fiere.

So machten die Fidelen Möhnen in Lannesdorf ihrem Namen alle Ehre und ließen bei Reevkooche nach Hausfrauenart und leckeren Bierchen die Puppen tanzen. Neben dem Auftritt der i-Pünktchen und der KG Grün-Gold Gimmersdorf sorgten die Godesberger Junge für Stimmung auf dem Brunnenplatz.

Diese machte auch vor dem Hausmeister Hahn der Grundschule keinen Halt, als das Lannesdorfer Kinderprinzenpaar, Prinzessin Laura und Prinz Oreste, ihm für die "Schlüsselgewalt" über die Turnhalle mit Bützchen dankte. Mit der Bereitstellung der Halle "öffnet er den Möhnen die Tore für eine Trainingsmöglichkeit".

Stürmischer ging es beim AKP-Frühschoppen auf dem Theaterplatz zu: Starker Wind erschwerte ab Mittag die Bedingungen. Trotzdem wurde getanzt. Sogar der stellvertretende Kommandant Ralf Becker machte mit, "was heutzutage im Karneval eine Seltenheit ist", kommentierte der Vorsitzende Reinhard Hertz das tänzerische Engagement.

Weniger erfreulich: Die historische Bimmelbahn "Emma" konnte in diesem Jahr nicht auf dem Theaterplatz in Betrieb genommen werden. Obwohl die AKP den Theaterplatz mit schriftlicher Zusage gemietet hatte, konnte er nicht voll genutzt werden. Die Marktleute seien über die Veranstaltung nicht informiert worden, so Hertz. Da die Feuerwehrzufahrtswege frei gehalten werden müssen, verzichteten die Karnevalisten auf den Einsatz der "Emma".

"Fairerweise wollten wir die Marktleute nicht vom Platz verweisen", so Hertz weiter. Seinen Unmut über das Malheur tat Hertz aber trotzdem kund: "Ich bin sehr verärgert". Wie die Stadt mitteilt, ist die Information im Stadthaus tatsächlich nicht weitergeleitet worden, doch waren auf dem Theaterplatz nur zwei Stände aufgebaut, so dass die Bimmelbahn noch Platz gehabt hätte. Die gelungenen Auftritte und der Besuch des Prinzenpaares machten den Kummer aber wieder wett, so dass es schnell wieder hieß: Loss me tanze . . .

Wenn man Stimmung wie Windstärke messen könnte, dann stünde das Barometer bei den Kleffbotze im zweistelligen Bereich: In der blau-weiß geschmückten Servatiushalle feierte die Friesdorfer KG zum zwölften Mal ihr Biwak. Das Non-Stopp-Programm bot visuelle und akustische Besonderheiten. Die Stimmung anzuheizen war die Aufgabe der Tanzgruppe Hetzbröde Adendorf.

In ihrer rot-schwarzen Lackkleidung zeigten die jungen Damen, was sie können. Taktgefühl bewiesen auch die Kleinsten der KG Weiß-Blau Bonn und ernteten dafür reichlich Applaus. "De Jong os Freesdorf" brachte mit seiner Büttenrede die Jecken zum Lachen.

Dass das Programm lückenlos über die Bühne ging, ist den Organisatoren Hans Bernd Riegel und Otto Imbach zu verdanken. Riegel freut sich besonders, dass die zahlreichen Auftritte der anderen Vereine, wie zum Beispiel der 1. Großen Brühler KG, der Ehrengarde St. Augustin und der KG Sternschnuppen ohne Bezahlung stattfinden. "Wir treten gegenseitig aus Freundschaft auf", erklärt er die Kooperation der Vereine.

Mit einer besonderen Begleiterscheinung beglückten Imbach und Riegel zur allgemeinen Überraschung das Godesberger Prinzenpaar. Weil es in diesem Jahr kein Kinderprinzenpaar gibt, schlüpften die beiden Herren selbst in die Kinderprinzenrolle, was nicht nur bei Peter III. und Godesia Renate für Begeisterung sorgte.