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Marktfrau Annette macht's wie Tante Käthe

Marktfrau Annette macht's wie Tante Käthe

Godesberger Bezirksvorsteherin Schwolen-Flümann übergibt Insignien an Prinz Peter IV. und Godesia Silke

Bad Godesberg. Udo Jürgens wurde am Mittwochabend in der Godesberger Stadthalle schmerzlich vermisst. Zur Proklamation von Prinz Peter IV. und Godesia Silke, die im Jahr des 66-jährigen Bestehens des Festausschusses Godesberger Karneval (FAGK) die Regentschaft über das närrische Volk übernehmen, hätte sein Schlager "Mit 66 Jahren" bestens gepasst. Stattdessen sorgte die Musikkapelle Heinz Rehring für Stimmung im großen Saal.

Ausgelassen feierten die Jecken ihre frisch gebackenen Tollitäten. Auch Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann machte dem Godesberger Prinzenpaar ihre Aufwartung. Um sicherzustellen, dass die Narren im Saal bester Stimmung sind, wenn die Tollitäten die Bühne betreten, hatte Festausschusspräsident Jürgen Krupp Spitzenkräfte des rheinischen Karnevals verpflichtet.

Vor der Proklamation heizten Et Rumpelstilzche und De Botzedresse den Narren ein. Die feierliche Proklamation lag wieder in den Händen von Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann, die dieses Mal das Burgfräuleinkostüm aus dem letzten Jahr - ganz bescheiden -gegen das einer Marktfrau eingetauscht hatte.

Und wie es auf dem Markt so üblich ist, trug sie ihre Rede in breitem Rheinisch vor und nahm dabei kein Blatt vor den Mund. Bundeskanzler Schröder attestierte sie eine gewisse Ähnlichkeit mit Johannes Heesters, und Joschka Fischers Ehen hielten so kurz, dass er sich mit Britney Spears zusammentun könnte.

Der Oberbürgermeisterin verkaufte die selbst ernannte Marktfrau "frische rote Tomaten" mit "ein bisschen Grün" für nur zwei Euro - schließlich sei auch ihr das Weihnachtsgeld gekürzt worden. In Richtung der Bürgerinitiative für Bad Godesberg meinte Schwolen-Flümann: "Ich sage wat ich well, ich mach dat wie de Rudi Völler." Übermäßigen Weizenbierkonsum warf die Bezirksvorsteherin allerdings niemandem vor.

Dann endlich bekamen Prinz Peter IV. und Godesia Silke die Insignien ihrer Macht überreicht. Federn, Kette und Brosche werden die Tollitäten bis Aschermittwoch auszeichnen. Besonders aufpassen sollte Prinz Peter auf sein Hänneschen. Am Hofe des Prinzen gebe es viele, die das Hänneschen nur zu gerne klauen würden, um es anschließend gegen ein Fass Bier wieder zurückzugeben, warnte die erfahrene Marktfrau.

Endlich in Amt und Würden konnte das Prinzenpaar die Auftritte von Body und Schmal, Blom on Blömcher, Klaus und Willi und dem Tanzcorps Rheinveilchen genießen. Höhepunkt des Showprogramms war der Auftritt der allseits beliebten Räuber. Dass der Godesberger Karneval auch in den nächsten 66 Jahren eigenständig bleibt und seinen lokalen Charakter bewahrt, verspricht das Sessionsmotto: "Jecke komme, Jecke jonn - Godesberg, dat bliev bestonn!"