Das Rathaus ist in Narren-Hand
Die Unkeler Tollitäten und ihre jecken Heerscharen überrumpeln die Dauerschläfer
Unkel. (khd) "Mir han de Schlüssel!" Triumphierend reckten Tim II. und Aileen I. auf der Treppe zum Rathaus das Zeichen ihrer Macht über Unkel in die Höhe. Keine 15 Minuten hatte es gedauert und die Dauerschläfer hatten sich mit all den Schraate den jungen Tollitäten ergeben, die ihre Heerscharen von der Kölschen Mess in Sankt Pantaleon zum Herrschaftszentrum der Rotweinstadt geführt hatten.
"Mama, isch ze bang", hatte man da vor 11 Uhr hören können. Wovor er jedoch Angst hatte, das wollte Bürgermeister Gerhard Hausen nicht verraten. Als schön luftig bekleideter Highlander, Gerard Mac Sack-Dudel, wirbelte er in blau-kariertem Kilt durch den Schraatesaal, in dem schon Speis und Trank für die Verteidiger bereitstanden.
Von denen war jedoch noch nichts zu sehen. Mit Südsee-Aloha-Melodien versuchte der Stadtchef die winterlichen Temperaturen und den Schnee vergessen zu machen. "Den Puffreis, die Chips und Kamelle werden wir nicht werfen, sondern an die Kinder verteilen", erklärte er seinen Beigeordneten, dem lorbeerumkränzten Römer Thomas Ottersbach und Clown Christopher Magawly, zu denen sich auch noch Musketier Peter Zoller gesellte, der als Erster VG-Beigeordneter den grippigen Verwaltungschef vertrat.
Schon konnten sie mit den inzwischen eingetroffenen Schraate auch an der jecken Musik das Nahen der närrischen Heerscharen registrieren. "Mir han et he drinne warm un drüsch. Maat üsch heim, bevor ihr üsch verköhlt. Euer Kölsche-Mess-Pastuur hat sich ja at fott jemäät, um den Honnefern ze helfe", empfing der Schotte Präsident Ewald Buslei und dessen rot-blaue Konsorten, die noch von den Unkeler Hunnen verstärkt wurden.
"Wat willst du denn mit dingem Stellvertreter, dem heimlichen Stadtchef, dem Zehntpfennigs Pitter. Zeich dich wenigsten eimol am Fenster", reizte der Vize-Präsident Manfred Mönch seinen "roten Bruder" bis aufs Blut, bevor dieser völlig entnervt den Widerstand aufgab und endlich ein wiesses Spitzebötzjer als Zeichen seiner Aufgabe schwenkte.
