Wärmende Wichtelmützen

Auch die jecken Eiskugeln mit Sahnehäubchen trotzen im Erpeler Zug närrisch-ausgelassen Schnee und Kälte

Erpel. Hoheitsvoll grüßte Prinzessin Sandra I. von ihrem Burgturm aus das närrische Völkchen, das sich an den Straßen der Freien Herrlichkeit versammelt hatte, um Ihrer Tollität zu huldigen.

Dabei vertrieben den kostümierten Narren zahlreiche Motivwagen und phantasievoll ausstaffierte Fußgruppen die Zeit, bis Ihre Lieblichkeit sie endlich passierte. Der zu Ehren hatten sich ihre "Herzdamen" in Burgfräulein verwandelt, während der Elferrat erneut et Hännesje mit einem bartlosen Bärbelche-Vorsitzenden spielte.

Da waren die Leev Pänz schon längst vor den Mittelrhein Hunnen geflohen, während das Tambourcorps seine Lassos rausgeholt hatte, um mit den Jungmädchen von Bruchhausen Cowboy und Indianer zu spielen. Waren sie aus Nordamerika kalte Temperaturen gewohnt, so war das Schnattern der Veedelsmöhnen-Piraten aus der Südsee nicht zu überhören.

Erheblich besser ging es da den warm verpackten "Wichteln" aus Kasbach, von denen sich die "süßen Früchtchen" der Erpeler Möhnen gerne hätten verspeisen lassen. Die aber hielten sich lieber an die "Gelati in Cornetto" mit Sahnehäubchen - in Szene gesetzt vom Karnevalsclübchen Dreesbach.

"Ihr habt den Schnee bestellt", wurden die "Eisigen" von den Schmetterlingen der Achtelmöhnen beschuldigt, die aufgeregt ihre goldene Blüte umschwirrten, während der Zeppelin des Brauchtumsvereins in Erinnerung an den Prototyp 1908 auf der Pappmaschee-Ley havariert war.