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Die "Federfuchserin" bäumt sich nur kurz auf

Die "Federfuchserin" bäumt sich nur kurz auf

In Aegidienberg haben die Narren die Macht an sich gerissen - ohne großen Widerstand von Wally Feiden

Aegidienberg. Da war nichts mehr zu machen. Bad Honnef ist bis Aschermittwoch komplett in der Hand der Karnevalisten. Bürgermeisterin Wally Feiden hatte einfach keine Chance. Sie gab den Rathausschlüssel an Prinz Edgar I. und Aegidia Gerda I. fast freiwillig ab.

Auch das Kinderprinzenpaar, Alexander I. und Franziska I., und die Prinzengarde waren mit angetreten, um die Oberherrschaft der Jecken zu erkämpfen. Allenfalls ein kleines Aufbäumen der "Federfuchserin". Dann hatten die Aegidienberger Narren den Schlüssel in ihrer Gewalt. Da half der Rathaus-Chefin, die zur Verteidigung ihres Refugiums trotz Armbruchs gekommen war, auch nicht ihre jecke Verkleidung.

KG-Präsident Udo Krewinkel meinte ohnehin: "Die Bürgermeisterin kann den Schlüssel sowieso mit nur einem Arm nicht halten. Sie ist ein gefallenes Kind." Und Wally Feiden war offensichtlich gar nicht so traurig wegen des Verlustes ihrer Macht: "Ihr kennt ja die Finanzlage der Stadt. Ihr könnt das Rathaus durchwühlen. Vielleicht findet Ihr noch was."

Prinz Edgar I. und seine Aegidia schmiedeten das Eisen, solange es heiß war. Umgehend verkündeten sie ihre elf Gebote. Bürgermeister und Stadtrat wurden mit sofortiger Wirkung abgesetzt und durch Elferrat und Ehrendamen ersetzt. Das Prinzenpaar hat bis Aschermittwoch die Regierungsgewalt über Aegidienberg und die Honnefer Talprovinzen.

Der Spielmannszug der KG Klääv Botz wurde verpflichtet, das Prinzenlied einzustudieren und es Veilchendienstag zu spielen. Alle Jungen, die in der Karnevalszeit in Aegidienberg geboren werden, sind auf den Namen Edgar zu taufen, alle Mädchen heißen Gerda.

Die Initialen "E" für Edgar und "G" für Gerda zieren auch den Rathausschlüssel. Der passionierte Schlüsselmacher Helmut Schmitz schnitzte sie in die Reide ein. Außerdem: Gitarre, Golfschläger und die Kirche St. Aegidius; die Gitarre als Zeichen für den singenden Prinz. Vermutlich wird Edgar I. künftig die Ratssitzungen mit seinem Lied eröffnen.

So wie das Programm des Pfarrgemeinderates im löstigen Pfarrzentrum, wo die Schlüsselübergabe stattfand. Angefangen hatte der Tag mit der Mundartmesse in St. Aegidius mit Pastor Heiner Gather, geboren in Düsseldorf, wie er später lachend verriet. Feiden: "Eine sehr würdevolle Messe."