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Großer Andrang bei "Kölscher Mess" in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist

Großer Andrang bei "Kölscher Mess" in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist

"Gläubigkeit paart sich hier mit Brauchtum"

Bad Honnef. (hpb) "Et wor esu schön. Schad', dat et nur eimol em Johr so es." Die Begeisterung einer Besucherin nach der "Kölschen Mess" am Sonntag sprach Bände. Bereits zum 16. Mal zelebrierte Herbert Breuer diese Messe für Karnevalisten.

"Tief verwurzelte Gläubigkeit paart sich hier mit Brauchtumspflege", so Breuer bei der Begrüßung. Und er hatte viele zu begrüßen, denn die Pfarrkirche Sankt Johann Baptist war gefüllt wie sonst Ostern oder Weihnachten. Ein besonderer Gruß galt einem Geburtstagskind: Die "Jecken Wiever vun der kfd" feiern 40-Jähriges.

Zu den Klängen von "Kölsche Mädche, kölsche Junge" zogen die Karnevalisten in die Kirche ein. Ein Meer an Farbenpracht füllte den Altarraum: St. Johann Baptist im Glanz rheinischen Brauchtums. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Bläsercorps der KG Unkel unter Leitung von Matthias Wessel und an der Orgel von Jo Raile. Beide harmonierten prächtig, auch beim zur Kommunion ohne vorherige Probe vorgetragenen "Ave Maria" von Guilio Caccini, bei dem Dominik Arz das Trompetensolo intonierte.

Raile entlockte der Orgel geistlich-karnevalistische Impressionen, die an Lieder der Bläck Fööss, Räuber oder Brings erinnerten. Die diesjährige "Kölsche Mess" stand unter dem Leitgedanken "Herr helf uns, dat mer uns verstonn'". Und darauf ging Breuer in seiner Predigt wie gewohnt mit Anekdötchen ein. Unverständnis resultiere oft auf Nichtverstehen des Gesagten.

Die Kerntexte wurden auf Hochdeutsch gelesen. So geschah es, doch anschließend wurde sie "op Platt" übersetzt. Herrlich, das Evangelium von den Emmausjüngern auf Rheinisch zu hören. Ihre helle Freude daran hatten nicht nur die Aegidienberger Tollitäten Prinz Helmut II. und Aegidia Uschi I., sondern auch deren Kinderprinzenpaar Philipp I. und Annika I.. Verstärkung erfuhren sie vom Unkeler Kinderprinzenpaar Tim I. und Kyra. I..

Nicht gekrönt, aber immerhin gewählt ist Bürgermeisterin Wally Feiden, die sich die "Kölsche Mess" ebenfalls nicht entgehen ließ. Zum Abschluss der Messe dankte der Präsident des Festkomitees Bad Honnefer Karneval, Gerd Papenbrock, mit einem persönlichen Schlusswort: "Wenn alle Religionen auf der Welt in ihren Gotteshäusern so sprechen und auch lachen dürften wie wir hier, dann wäre unsere Welt friedvoller, lebenswerter und bliebe von viel Leid verschont." Der Klerus bekam die Orden der Gesellschaften, das gemeine Volk strömte zum Biwak. Denn die "Ääzezupp" durfte nicht kalt werden. Wurde sie auch nicht, bei dem Andrang.