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Husaren testen die Höhe des Saals

Husaren testen die Höhe des Saals

Die Linzer Narren erleben einen Abend überschäumender Fröhlichkeit - Prinz Nipf I. hat alles im Griff - Neun stolze Corps begeistern

Linz. Bei Palms in Kölle kann "de Pief verstoppt" sein, im Hotel Palm in Linz ging dafür die Post ab: "Mir bruche keinen der us säät, wie mer Fastelovend fiere däät!"

Das mussten die Linzer Jecken bei ihrer Sitzung nicht erst lautstark verkünden, ist der südlichste Vorort der rheinischen Karnevalshochburg doch bestens bekannt für seine überschäumende Fröhlichkeit.

Allein schon der Einmarsch der acht stolzen Corps - die Stadtsoldaten hielten sich noch vornehm zurück - reichte aus, um die Narren in Hochstimmung zu versetzen und den Saal in ein Tollhaus zu verwandeln.

Da hatte "D''r Tulpen-Heini" aus Belgien leichtes Spiel als Eisbrecher mit seinen Witzen, zumal meistens seine holländischen Nachbarn Leidtragende seiner bissigen Pointen waren. Aber auch seine Sprachkenntnisse trieben den Narren die Tränen in die Augen. Und schon konnte Präsident Alfons Daub den Nippemann mit seinen Adjutanten, den Seifemann und den Mänes begrüßen.

"Sensensationell", kommentierte Nipf I. ergriffen den Empfang seines Völkchens, nachdem er, eskortiert von den Stadtsoldaten, Strüssjer werfend eingezogen war. Närrisch bedankte er sich mit seinem Prinzenlied "Schön hück he bei üch ze sin", bevor die staatse Kääls mit ihrem rot-wiesse Programm den Saal beherrschten.

"Klabüs eraff", befahl ihr Kommandant Siggi Bündgen. Und schon wibbelten sie beim Stippeföttchedanz, ließen ihr Tanzpaar und die Männertanzgruppe über die Bühne wirbeln, bevor der Musikzug mit "Samba Ramba Zamba" den Saal in absolute Hochstimmung versetzte.

In der wollte die Tollität weiter baden, denn schon hieß es "Vorhang auf und Bühne frei" für das Tanzcorps der Roten Husaren. Die ernteten für ihre Tänze die erste Rakete des Abends. Nicht dies, wohl aber die Nachricht, dass der Nippemann vom Trinkercorps nach der Pritsche greife, hatte Attila beinahe vom Pferd fallen lassen.

"Mit seinen beiden jefährlichen Brödern hat der die anderen Corps mit Bierböngchers bestochen, um an die Macht zu kommen", mutmaßte der Hunnenherrscher. "Mit der Kraft der Trommeln haben wir die hunnischen Götter zu Hilfe gerufen, damit sie die gefährlichen Geister von Nipf und seinen Tünnessen vertreiben mögen", erklärte Attila.

Mit Trommelwirbeln ging es weiter - das Husarencorps Grün-Weiss versetzte die Jecken um Nipf I. in Verzückung, erwies sich ihre Tanzgarde doch als extrem temperamentvoll. "Mir fiere wie die Diere" unterstrichen sie mit ihrem rasanten "Husarenritt", bei dem sie mit dem Tanzpaar Diandra Nietzard und Kai Augsburg die Höhe des Saales austesteten.

Die Stimmung hatte den Höhepunkt erreicht, obwohl erst drei Corps gezeigt hatten, was in ihnen steckt. Gast-Jecken haben die Linzer eben nicht nötig, um Fastelovend ze fiere, auch wenn "Dä Jung mit d`r Trööt" aus Xanten lange nach Mitternacht für ein schwungvolles Finale sorgte.