Nicht nur die Sonne strahlt

Buchholz. (khd) "Auch wär ich nur ein einzig Mal, ein stolzer Prinz im Karneval", träumte ein großer Schlumpf am Rosenmontag in Buchholz, der vor Verzweiflung schon blau angelaufen war. Anlass für sein närrisches Stoßgebet war die rollende Festung von Gregor I. und Biene III. (Weber), dem Eudenbacher Prinzenpaar, die an ihm vorbei zum Aufstellplatz des Rosenmontagszugs gerauscht war.

Mitgebracht hatten die Regenten aus dem Oberhau auch ihr Kinderprinzenpaar, Alexander I. (Klöck) und Loreen I. (Albert). Die logierten in einem mächtigen Einmaster mit dunklen Segeln, in dem sich der recht kalte Wind fing, der bekanntlich über die Höhe des Westerwalds pfeift. Da konnten die Gratzfelder Frösche ihre Hinterbeine kaum schnell genug in die Vorderklauen nehmen, um nicht unter den Kiel zu geraten.

Die Buchholzer Tollität Hans Peter II. hat sich vom Wind noch nie vom Wandern abhalten lassen. Schließlich heißt sie nicht umsonst mit vollem Namen "von Radsport, Post und Wandern". Und was lag da näher, als dass ihm und seiner Buchholdia Rita "von Wallfahrt, Bühn' und Altstadt" die Wagenbaugesellschaft "Altstadt-Pänzgass" als Prunkwagen einen riesigen Wanderschuh widmete.

"Nur über die Marke sind wir uns noch nicht einig geworden", unkte der Elferrat der KG "Si sind wir". Mit Stadtsoldaten, Musik-Musketieren und Funken hatte er das Prinzenpaar von der Hofburg zu seinem Gefährt begleitet, wo es die emsigen Wagenbauer schon als stramme Bayern ungeduldig erwarteten.

Konnte man im Zug die Wallfahrer der Matthiasbruderschaft der Buchholdia zuordnen, so war die Vampir-Truppe auf Rädern natürlich zu Ehren der Tollität dabei. Von Drahteseln konnte allerdings keine Rede sein, waren die Fahrzeuge doch komplett geschreinert. Und Pedale waren an den Laufrädern auch nicht zu finden. Ob die Vampire allerdings in diese so hätten treten können, dass sie beim stattlichen Rosenmontagszug hätten mithalten können, muss angesichts ihrer blutleeren Gesichter bezweifelt werden.