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Sabine Bätzing ist nun "Jong on flöck"

Sabine Bätzing ist nun "Jong on flöck"

Kasbach-Ohlenberger Möhnenverein feiert acht Mal elf Jahre - Große Prunksitzung zum närrischen Jubiläum

Kasbach-Ohlenberg. Dass Sabine Bätzing nicht gerade zu den älteren oder behäbigen Bundestagsabgeordneten zählt, dürfte jedem aufgefallen sein. Seit dem Wochenende aber ist es amtlich: Sie ist "Jong on flöck". Als Schirmherrin der närrischen Jubiläumsfeier "8 mal 11 Jahre Jong on Flöck Kasbach" trat sie am Samstagsabend im Bürgerhaus unter dem Beifall der Festgäste, darunter Verbandsbürgermeister Hans-Günter Fischer und Bürgermeister Dieter Sander, als 101. Mitglied in den Möhnenverein ein.

"Unter dem Motto “Allen Wohl und niemand Weh, von Zoten frei - die Narretei„ erlebte der Kasbacher Möhnenverein 1920 seine Geburtsstunde. Den Vorsitz übernahm damals Lehrerin Änne Brixius, die auch erste Obermöhn wurde", erinnert die heutige "Chefin" der Jong on Flöcken aus Kasbach, Manuela Alfter. In neuen Kostümen mit umgearbeiteten Hüten aus dem Jahr 1998 war sie mit dem Elferrat um 19.11 Uhr in das voll besetzte Bürgerhaus eingezogen.

Erste Gratulantin war natürlich die Schirmherrin, die sich an die Reden-Regel des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau hielt: kurz und knackig - grüßen, danken, setzen. "Als Westerwälderin habe ich in den zurückliegenden Jahren den rheinischen Karneval schätzen gelernt. Und deshalb war für mich als Drogenbeauftragte selbst die Schnapszahl 88 kein Hinderungsgrund, die Schirmherrschaft zu übernehmen", erklärte Bätzing.

Im Gegenteil: Sie dankte den Möhnen und Damenkomitees im Saal aus Linz, Notscheid, Ockenfels , Ohlenberg und Unkel, vor allem aber den "Powerfrauen" auf der Bühne, die Tradition und Brauchtum hoch halten würden. "Das sind keine hohlen Worte, vielmehr sind mit den Begriffen Werte verbunden, die wir heute dringend brauchen und für die Sie seit 88 Jahren stehen", lobte die Bundestagabgeordnete.

Und dann wurde sie Zeuge, wie im Rheinland ein närrisches Jubiläum gefeiert wird. Nachdem das Tambourcorps Ohlenberg mit schmissiger Musik zum Eisbrecher geworden war und die Kasbacher "Prinzengarde" ihren mitreißenden Gardetanz präsentiert hatte, ließen die stattlichen Kürassiere aus Vettelschoß die Herzen Damenwelt ebenso höher schlagen wie die "Eiermänner" von der Linzer Höhe.

In die weite Welt entführten dann die Jubiläumsmöhnen selbst ihre Gäste. Als Geishas verzauberten ihre "Piccolinos" die Besucher, während ihre sechs "Schrubbidus" die Reise von Japan nach Liliputanien fortführten. Da passten die kleinen Tanzflöhe mit ihrer Darbietung so recht ins Bild. "Nachher kommen aber auch noch die ehemaligen Elferratsmöhnen als Apfelsinen-Funken auf die Bühne", verriet Maria Langenfeld.

Die Schwiegertochter von Emmi Langenfeld, die nach dem Zweiten Weltkrieg an der Spitze der mit Nachtjacke, Schlafmütze und Spitzenhose bekleideten Möhnen gestanden hatte, war selbst von 1991 an Obermöhn gewesen, bevor Alfter 1999 das Ruder übernommen hatte. "Über die Anfangszeit wissen wir nicht viel, weil damals kein Protokoll geführt wurde.

Bekannt ist nur, dass Obermöhn Brixius von Agnes Stümper abgelöst wurde, bevor der Krieg alle Aktivitäten lähmte", berichtete Alfter. Voller Ehrfurcht blickte sie auf die bislang einmalige Leistung von Greta Lindlohr zurück, die von 1954 an 16 Jahre lang den Vereine geführt hatte, bevor sich die Jong on Flöcken mit Anna Neifer an der Spitze auf eine Odyssee durch Kasbach und Ohlenberg machten, um eine Räumlichkeit für ihre Möhnensitzung zu finden.

"1980 konnten wir dann unser 60-Jähriges hier im Kasbacher Bürgerhaus feiern", erinnerte Alfter, die noch zahlreiche Gratulanten wie die Gesellschaften aus Erpel und Unkel oder die Roten Husaren aus Linz auf der Bühne begrüßen konnte.