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Session 2011/2012: "Wilhelmynische Zeiten" in Aegidienberg

Session 2011/2012 : "Wilhelmynische Zeiten" in Aegidienberg

Scheinwerfer an, Vorhang auf. Dann jubelten sie von der Bühne herab: Prinz Guido I. und seine Aegidia Ulli I. Das Geheimnis war gelüftet. "Stürmt den Saal", forderte Präsident Helmut Fuchs die beiden auf. Das neue Prinzenpaar der KG Klääv Botz fackelte nicht lange.

Die Musik spielte "Ach, wär ich nur ein einzig Mal ein schmucker Prinz" und die Herrscher nahmen ein Bad in der Menge, winkten, warfen freudestrahlend Strüßjer und umarmten die jecken Untertanen im Saal. Danach gab's von KG-Vorsitzendem Heinz Kälber das Zepter als Zeichen der Macht.

Punktlandung: In Aegidienberg brachen am Elften im Elften "Wilhelmynische Zeiten" an: Im bürgerlichen Leben handelt es sich bei den Tollitäten um Guido und Ulli Wilhelmy. Seit elf Jahren sind sie verheiratet: ein zusätzlicher Anreiz für eine Sonderrolle in dieser Session. Davon wussten die Prinzenmacher Fuchs und Kälber aber nichts. "Eines Abends kam ich spät von der Arbeit nach Hause, und da warteten die Herren bereits seit Stunden", erzählte Prinz Guido. Sein Traum, "einmol Prinz zo sin", ging in Erfüllung: "im für uns schönsten Dorf", in dem sie seit 15 Jahren wohnen. Ihr Motto: "Hier leben wir, hier simme daheim!"

Während die Aegidia ihren ersten Jecken-Kontakt erst vor 20 Jahren hatte, als sie als Neu-Bonnerin erstmals das Lied "Un wenn dat Trömmelche jeht" hörte, aber nicht verstand, wurde Prinz Guido mit einem Jahr vom Stadtsoldaten-Corps seiner Heimatstadt Meckenheim "eingezogen". Erst Stadtsoldat, später Trompeter der Truppe, das war seine karnevalistische Karriere bis zum Beginn des Studiums der Kirchenmusik. Prinz Guido: "Meine Liebe zum Karneval endete natürlich nicht!" Sie ging weiter bei der KG Klääv Botz.

Die Majestäten lernten sich beim Singen kennen. Sie trat in den "Liederkranz" in Poppelsdorf ein, er dirigierte den Chor. Zusammen trugen sie nun mit Super-Stimmen ihr Prinzenlied vom Super-Dorf vor. Auch die Prinzenkinder Fabio (11) und Giulia (8) klatschten mit. "Vor allem die Aegidienberger haben dieses Motto mit Leben gefüllt. Danke an die Ur-Einwohner, danke an die Nachbarschaft", sagte der Prinz. Und die Aegidienberger feierten ihr Paar aus vollem Herzen. Jens I. und Michaela I., die mit großem Dank für eine herrliche Session verabschiedet wurden, sagten: "Genießt es!" Bürgermeisterin Wally Feiden wünschte "eine rauschende Session".

Ebenso gratulierten die KG-Ehrenpräsidenten Paul Stockhausen und Günter Klein. Honnefs Festausschuss-Chef Gerd Papenbrock freute sich riesig: "Jetzt haben wir beim ,Sing doch eine mit? sogar einen Chorleiter!" Glück wünschten auch die neuen Senatoren: Udo Krewinkel, Heinz Hoffmann und Horst Schlimbach.

Der Ordensmacher der KG überraschte das Prinzenpaar in einer büttenreifen Vorstellung mit den ersten Exemplaren. Schlimbach hatte das närrische Edelmetall mit in Rom: "Die sind vom Papst in der Audienz gesegnet." Zur Proklamation gepilgert war auch das designierte Siebengebirgsprinzenpaar.

Die Tollitäten Guido Wilhelmy (46) war hauptberuflich Organist und Chorleiter. Das macht er nur noch nebenbei. Denn der Prinz ist außerdem Versicherungskaufmann und jetzt in der Personalabteilung der Zurich-Versicherung tätig. Ulli Wilhelmy (45) stammt aus Neustadt. Nach der Lehre zur Bürokauffrau wurde sie Verwaltungsangestellte.
1992 wechselte sie zum Bundesamt für Wehrverwaltung nach Bonn, heute unterrichtet sie in Bundeswehrverwaltungsschulen. Sie engagiert sich vielfach: im Kindergarten, in Schulen, beim TuS Oberpleis und in der KG Klääv Botz.