560 Kisten Clementinen für 20 fleißige Helfer
Rhein-Waschen: Das designierte Bonner Prinzenpaar wollte eigentlich mehr Müllsamler mit Früchten belohnen.
RAMERSDORF. (aff) Der Rhein hat sich in sein Bett zurückgezogen und offenbart seitdem unschöne Müllberge und Treibgut an seinen Ufern. Nicht länger tatenlos zuschauen wollte das designierte Bonner Prinzenpaar Rainer I. (Abels) und Victoria I. (Caspari) und rief für Samstag recht spontan ihr Volk zum Rhein-Waschen auf.
Mit Plastiktüten und Greifzangen bewaffnet, machten sich die Tollitäten auf, um den Strom von Unrat zu säubern.
"Beim Joggen und Spazieren mit dem Hund ärgerte ich mich im ganzen letzten Jahr immer wieder über den Dreck, der überall liegt und angespült wird. Kurzerhand sind wir auf die Idee gekommen, doch zum gemeinsamen Rhein-Waschen aufzurufen", sagte Abels.
Schließlich liege mit dem Kameha Grand die Hofburg des Prinzenpaares direkt am Rhein. "Wenn wir am Aschermittwoch unsere Börsen auswaschen, werden wir das dann hoffentlich auch im frischen sauberen Rheinwasser machen", so Abels weiter.
Für die fleißigen Müllsammler gab's auch eine Belohnung: Wer einen gefüllten grauen Sack abgab, dem wurde eine Kiste Clementinen in Aussicht gestellt. "560 Kisten habe ich mal mitgebracht, wir wussten ja nicht, wie viele Freiwillige mitmachen."
Doch die Masse der Helfer blieb aus: 20 Arbeitswillige fanden sich am Treffpunkt in der Beueler Rheinaue ein. Der Prinz ließ sich nicht entmutigen: "Wir fangen klein an, hoffen aber, dass es auch in der nächsten Session wieder ein Rhein-Waschen geben wird."
Potential wäre da: Hätte nur jeder Bonner Karnevalsverein den Tollitäten zwei Abgesandte geschickt, wären wohl schnell 100 Rhein-Wäscher zusammengekommen.
Doch auch im kleineren Kreis wurde einiges geleistet. Neben Reifen, einem Autositz und Straßenpollern zogen die Karnevalisten auch die Abdeckung eines Zigarettenautomaten aus der Böschung.
Für die Entsorgung stellte die Stadt Bonn Sammelzangen und zwei große Müllcontainer zur Verfügung.
