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Partystimmung zu Ehren von Wencke I.

Partystimmung zu Ehren von Wencke I.

Eine Schrecksekunde erlebten zahlreiche Jecken am Sonntag während des Liküra-Zugs. Erst knallte die "dicke Marie" der Beueler Stadtsoldaten. Kurz nach dem Kanonenschlag lief eins der Pferde scheinbar außer Kontrolle die Straße entlang - zunächst mit, später ohne Reiter.

Liküra. Eine Schrecksekunde erlebten zahlreiche Jecken am Sonntag während des Liküra-Zugs. An der Königswinterer Straße in Höhe des Weinbergwegs knallte erst die "dicke Marie" der Beueler Stadtsoldaten. Kurz nach dem Kanonenschlag lief eins der Pferde scheinbar außer Kontrolle die Straße entlang, wie Jecken berichten - zunächst mit, später ohne Reiter.

Stadtsoldaten und Pferdeführer waren aber sofort hinterher: "Die haben sich sehr bemüht, die Situation zu klären", sagte eine Augenzeugin. "Wir haben uns auch weniger wegen des Pferdes Sorgen gemacht als wegen der vielen Leute, die uns plötzlich entgegenströmten."

Bilddoku Bilder vom LiKüRa-ZugKommandant Hans Hallitzky bestätigte, dass eins der Pferde von Anfang an sehr unruhig war. "Der Reiter musste dann auch absteigen. Danach haben wir beschlossen, unsere Pferde rauszunehmen." Der Ausreißer war schnell eingefangen. Niemand wurde verletzt, kurz darauf hatte sich der Schreck gelegt, und die Leute erlebten weiter den schönen Zug.

Fast alles, was in der Welt des Beueler Karnevals eine Rolle spielt, hatte sich zu Ehren von Liküra-Prinzessin Wencke I. (Höhner) eingefunden: Ihr Prunkwagen, der traditionell den Abschluss bildet, hatte die närrische Zugnummer 111 - besser geht es nicht.

Wencke und die Kinder-Liküra Anna-Lena I. ließen an Hellweg die Froschkönige, Zwerge und Feen aus dem "Zauberhaften Therapiezentrum" vorbeimarschieren, sahen spanische Liküranerinnen in holländischer Frau-Antje-Aufmachung und erhielten Freikarten für den Zirkus aus der "Jallusstroß".

Das Damenkomitee Nixen vom Märchensee feierte sein 65-jähriges Bestehen mit Torten-Kostümen - naschen verboten. Und die Gruppe "Wer kütt, der kütt" war den 1001-Nacht-Geschichten entsprungen - inklusive fliegendem Teppich, auf dem es sich die siebenjährige Sophie gemütlich gemacht hatte.

Wencke begeisterte die Mitglieder des SV Ennert, der sein 100-jähriges Bestehen feiert, indem sie den grünweißen Vereinsschal schwenkte. Die Liküra war bestens aufgelegt. "Ich habe auch gut geschlafen vorher, bin aber zu früh aufgewacht." Das sonnige Wetter könne gar nicht besser sein, sagte sie.

Die Erinnerung an Schnee und Kälte im vergangenen Jahr machte bescheiden: "Ich hatte gedacht, wenn's nur trocken ist, bin ich schon zufrieden. Eine Motivation war, dass es schlimmer als im letzten Jahr nicht werden konnte." Sie wünschte allen Besuchern, dass sie den Zug genießen. "Wir machen das ja für die Jecken. Deshalb habe ich auch noch Wurfmaterial selber dazugekauft: Ich will aus dem Vollen schöpfen."

Zur Partystimmung trug auch der spanische Elternverein bei, der mit einem Kleinbus durch die Straßen fuhr. Auf diesem spielte eine Band spanische Songs, bei denen kaum einer ruhig stehen blieb. Die "drei Damen vom Grill" hatten statt Kamelle Nürnberger Würstchen zu bieten, und der erste Badmintonclub Beuel schoss Federbälle in die Menge.

Auf die Froschköniginnen-Parade des DK Grün-Weiß Ramersdorf folgten Asterix und seine Gallier - in friedlicher Eintracht mit den römischen Legionären. Der Stammtisch "Liküra-Kamellchen" kam als Bäuerinnen und Bauern mit Plüschschafen und -kühen, aber ohne Hühner. Um das liebe Federvieh ging es bei der KG Rot-Weiß Limperich, der Wencke angehört: Sie gingen als Hühnereier und führten vor ihrer Liküra den Ententanz auf.