Närrisches Treiben in der GA-Kantine
Brötchen gehen weg wie heisse Semmeln - GA-Sessionsorden greift das Thema "Riester Rente" auf - Ratsfrauen und -männer aus LiKüRa nehmen Ute Neusser in ihre Mitte
Bonn. (ga) Jedes Jahr sind sie der Hit: Die Brötchen, die Elisabeth und Michael Wachholz sowie Heidi Krahe mit viel Liebe schmieren und belegen. So mancher Jeck, der den Aufstieg in die dritte Etage meisterte, stärkte sich deshalb noch schnell mit den kleinen Köstlichkeiten. Gefastet wird schließlich ab Aschermittwoch.
Ein Schmuckstück ist der GA-Sessionsorden. Entworfen hat ihn schon traditionell Walter Schmidt. Zu sehen ist ein Kleinkind, das seine Oma mit Riester-Renten-Brei füttert. Ein Motto hat das Ganze auch: "Egal wie der Euro glänz, uns Wertanlage senn de Pänz."
Clever waren die Ratsfrauen und -männer aus LiKüRa. Als sie mit ihrer Prinzessin Andrea II. in die GA-Kantine einzogen, schnappten sie sich kurzerhand Ute Neusser von der Verlegerfamilie und stellten sie in ihre Mitte.
Und da gehört sie auch hin: Denn seit vergangenem November darf sich die LiKüRa der Session 1980/81 zusätzlich mit dem Titel Ratsfrau schmücken. Während ihre närrischen Kollegen Andrea II. jedoch bis in die späten Abendstunden zu ihren Terminen begleiteten, durfte Ute I. in der GA-Kantine weiterfeiern.
Keine Angst vor Verletzungen hatte "Captain Hook" Jacob. Den Degen in der Linken lieferte sich der Dreijährige heiße Duelle mit Piratenbraut Thessa (6). Um die Kopie perfekt zu machen, hatte sich Jacob an den rechten Arm als Handersatz einen Kleiderbügel gebunden - mit dem Haken fing er seine Mama, Bonna Judith I., ein, die er in den vergangenen Wochen gerne öfter gesehen hätte.
In den Farben ihres Blumenstraußes präsentierte sich auch die Insignie der Macht von Sabine I. Auf dem gewundenen Holz-Zepter der Graurheindorfer Prinzessin thronte nämlich ein Plastik-Papagei. "Mein Lieblingstier, ich habe zu Hause vier echte Papageien", sagte Sabine I. Einer kann sogar singen, bevorzugt "Ich bin der Anton aus Tirol".
Mit ihren Bäuchen stießen GA-Sitzungspräsident Manfred Kolling und Christoph Schada, Adjutant in der Bonner Prinzenequipe und Vorsitzender des Ortsfestausschusses Lengsdorf, auf der Bühne des Öfteren zusammen. Die zwei Wonneproppen nahmen es mit Humor: "Und Aschermittwoch finden wir beiden uns wieder - auf der Entbindungsstation des Elisabeth-Krankenhauses", meinte Kolling lachend.
Ganz viel Gesundheit wünscht sich Wäscherprinzessin Silvia I. am Donnerstag für ihren Weiberfastnachtszug durch Beuel. Am Mittwoch war die sympathische Regentin etwas angeschlagen, versprach aber, in der Nacht neue Kräfte für den Sturm auf das Rathaus zu sammeln.
Army-Girl Aline hatte sich in Tarnkleidung geschmissen. Ob die Netzstrumpfhose im Kampf hinderlich ist, verriet die 15-Jährige nicht. Ihr Bruder Lucas (13) kam mit weißem Gesicht und schwarzem Umhang als Gruftie. Farbenfroher trumpfte "Chinesin" Louise auf. Mit Stäbchen im Haar, Schlitzaugen und gelbem Gesicht ging sie als Gesamtkunstwerk durch. Nur die asiatischen Schriftzeichen auf dem weißen Anzug der Neunjährigen konnte keiner entziffern.
