Traditionscorps geht neue Wege: Generalstab der Bonner Ehrengarde zieht Bilanz

BONN. (kpo) Das Programm für die laufende Session hatte noch der alte Vorstand der Bonner Ehrengarde durchgeplant. Der im Juni neu gewählte neue Generalstab kann deshalb jetzt entspannt beobachten, wo Verbesserungsbedarf besteht. Zum Beispiel könne man darüber nachdenken, für die Bürgersitzung 2013 das Programm zu straffen, sagte der neue Kommandant Thomas Janicke.

Er und die anderen Vorstandsmitglieder sind jetzt seit 200 Tagen im Amt. In einem Pressegespräch zogen sie eine erste Bilanz und gaben einen Ausblick. Der neue Stab wolle die Veranstaltungen der Ehrengarde auf den Prüfstand stellen und an heutige Gegebenheiten anpassen. "Wir müssen den schmalen Grat zwischen Kneipenkarneval und Traditionscorps gehen", so Janicke.

Neben den traditionellen Veranstaltungen wie der Bürgersitzung in der Beethovenhalle am 28. Januar, Rievkooche-Essen im Zeughaus am 19. Februar und dem Biwak auf dem Marktplatz am Karnevalssonntag, gibt es erstmals am 10. Februar das "Fest in Ruut- Wies" im Brauhaus Bönnsch: Ohne Programm, aber mit DJ wolle man "richtig feiern mit Externen", so der Kommandant.

Am heutigen Samstag treffen sich die Cadetten mit bönnschen Pänz zum Kinderkarneval im Poppelsdorfer Clemens-August-Saal. Am 12. Februar steht das zweite "Kavallywood" im Zeughaus an der Budapester Straße an. Man plane eine Nachlese nach Sessionsende, an der sich auch die Gardemitglieder beteiligen und Vorschläge einbringen können.

Finanziell sei man auf einem guten Weg, sagte Janicke. Der neue Generalstab hatte nicht nur das laufende Amtsgeschäft, sondern auch eine schlechte Kassensituation übernommen. "Unsere Veranstaltungen sind nicht defizitär", sagte Geschäftsführer Christoph Schada. Veränderungen bringt auch der zunehmende Nachmittagsunterricht in Schulen mit sich, so Generaladjutant Guido Lepper.

Den Cadetten bleibe dadurch weniger Zeit für Auftritte etwa in Seniorenheimen. Trotzdem wächst die Truppe: Die Ehrengarde konnte in dieser Session bislang zehn neue Cadetten und zehn Mitglieder bei den Erwachsenen aufnehmen. Man freue sich, dass man im zweiten Jahr hintereinander den Bonner Prinzen stellen konnte, und begehe die Session ansonsten unter dem Motto: "Egal was passiert, wir bleiben Rot-Weiß."