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Jecker Sturm mit Hebebühne

Jecker Sturm mit Hebebühne

Dransdorfer Tollitäten erklären die Lambertusstube zur Hofburg - Zum Bützen steigt Michaela II. auf Stelzen

Dransdorf. Schneebälle und Feuerwerksraketen konnten die Verteidiger der Lambertus-Stube am Samstagabend nicht einschüchtern: "Ihr könnt knallen, soviel ihr wollt, ihr kommt hier nicht rein!", rief Michael Söllheim, erster Vorsitzender des Ehrenrates der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft (GDKG) zu den Tollitäten runter.

Wilfried I. (Klein), Michaela II. (Wild) und Lilli I. (Nipkow) ließen sich gar nicht erst ein ausschweifendes Wortduell ein. Sie verabschiedeten sich und gingen - aber nur, um mit schwerem Geschütz zurückzukehren.

Eine solche Hofburgerstürmung hatte Dransdorf noch nicht gesehen: Die Angreifer rückten, begleitet von Dudelsackspieler Axel Römer aus Marienheide, mit einem Turmwagen der Bonner Stadtwerke an und eroberten den Balkon der Hofburg über die Hebebühne.

Dem hatten die Mitglieder des GDKG-Ehrenrates und Axel Wagner, der Juniorchef der Lambertus-Stube, außer Wunderkerzen, Plastikbällen und frechen Sprüchen nichts entgegenzusetzen. Auch in dieser Session werden die Dransdorfer Tollitäten in der Lambertus-Stube residieren.

Die spektakuläre Aktion, der viele Dransdorfer beiwohnten, wurde anschließend in der Gaststätte gefeiert. Wagner hieß Tollitäten und Equipe herzlich willkommen und versprach feierlich, sie könnten "nach Lust und Laune schlemmen - wie im Traume". Auch in diesem Jahr hatte er eine auf Prinz und Prinzessin zugeschnittene Einmarschmusik zusammengeschnitten, die passend mit "Born to be wild" begann.

"Der Größenunterschied zum Prinzen ist ein Problem", stellte Wagner fest. Für die "Wild Princess" hatte er deshalb ein besonderes Begrüßungsgeschenk: ein Paar Stelzen. Michaela II. probierte es aus und bützte ihren Prinzen auf Augenhöhe - musste dabei allerdings gestützt werden. Zudem bekam sie eine Mundharmonika.

Das war praktisch, denn für ein anderes Instrument hätte sie wegen der Stelzen keine Hand frei gehabt. Auch die beiden anderen Majestäten erhielten Instrumente: Wilfried I. eine kleine rote Ukulele und Kinderprinzessin Lilli I. ein Spielzeug-Akkordeon, das wirklich funktionieren soll. Wann die drei erstmals als musikalische Kombo auftreten, ist noch nicht bekannt.

Die elfte Hofburgerstürmung der GDKG wurde ausgiebig gefeiert. "Ab jetzt geht's hier so richtig rund", rief Lilli I. aus. Das Prinzenpaar bedankte sich für die freundliche Aufnahme. "Die Bereitstellung der Hofburg mit all der Arbeit und den Kosten ist nicht selbstverständlich", sagte Michaela II.

Zum Dank hatten die beiden eine Hymne auf die Hofburg gedichtet, und zwar auf die Melodie zum Bläck-Fööss-Lied "Du... (bess die Stadt)": "Du bess die Kneip, op die mir all he ston" - und der Dudelsack spielte dazu.