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Lengsdorfer Jecken stehen auf der Sonnenseite

Lengsdorfer Jecken stehen auf der Sonnenseite

Letzter Vierdelszoch im Bonner Westen lockt mehrere tausend Narren auf die Straße - Südseeträume, Tabaluga und Drei-Käse-Hochs aus der Kreuzbergschule

Lengsdorf. Wer zuletzt lacht, lacht am besten: Buchstäblich auf der Sonnenseite stehen am Dienstagvormittag mehrere tausend Jecken an den Straßenrändern. Einer der letzten Vierdelszöch in Bonn hat sich gerade in Bewegung gesetzt.

Vor der Kirche warten viele Narren bereits seit den frühen Morgenstunden. Sie wollen die besten Plätze ergattern. Aus der Ferne hört man schon die ersten Töne: "Bier und ''n Appelkorn . . ." - de Zoch kütt.

Angeführt vom Tambours-Corps Ockenfels schlängeln sich die sechs Motto-Wagen sowie 16 Fußgruppen und Musikkapellen durch die engen Gassen. Die größte Gruppe stellen die "Drei-Käse-Hochs" von der Kreuzbergschule, kleine Mäuse als Käsestückchen.

Mit dem Transparent "Unser Trecker fährt heut'' nackt - damit uns nicht der TÜV ankackt" nehmen die Tischtennisfreunde auf recht deftige Weise die schärferen TÜV-Vorschriften für die Wagen-Aufbauten aufs Korn. In die gleiche Kerbe schlägt der "Knallhaade Karnevalsverein", gerade frisch gegründet von ehemaligen Mitgliedern der katholischen Pfarrjugend.

Spaß ist Trumpf im Stadtteil. Viele haben sich schon vor dem Umzug eingestimmt, wie die Fußgruppe vom Lengsdorfer Heimat- und Verschönerungsverein, die bei Musik und Getränken am Heimatmuseum schon ''mal vorgefeiert hat.

Weiß-blau und mit Brezeln statt Kamellen kommt sie daher. Die Kinder machen große Augen: Farbenfroh dreht sich der Märchendrache Tabaluga als Zwei-Meter-Figur auf dem Wagen der "jecken Höhner vum Ellig".

Die Freiwillige Feuerwehr ist mit einem eigenen Wagen vertreten: "Südsee - ein schöner Traum" klagt sie angesichts steigender Steuern und Abgaben. Von Frieden dagegen träumen die Fußballer vom VfL und fordern: "Make love - not war". Wie immer als letzte im Zug folgen die Saubermänner: Die Fahrzeuge der Stadtreinigung.

Ortsfestausschuss-Vorsitzender Christoph Schada ist höchst zufrieden: "Ich bin begeistert. Unser Lengsdorfer Zug ist klein, aber fein".