Närrische Notizen

Dottendorfer Prunksitzung der KG Dänemark Rut-Wiess - Duisdorfer VR-Bank spendiert Geld für Kamelle - Jecke auch in der Buschdorfer Kirche und Grundschule

Dottendorf. Einen besonderen Grund zum Feiern gab es auf der traditionellen Prunksitzung der KG Dänemark Rut-Wiess 1926: Schultheiß Christoph Weinreis ist seit 20 Jahren im Amt, und ihm zu Ehren wurde der Orden der laufenden Saison gestaltet.

Sein Motto: "Et is woor, de Stöffel määt et schon 20 Johr." Pressesprecher Paul Walbröl: "Wir sind in unserer 81-jährigen Geschichte sehr sparsam mit unseren Sitzungspräsidenten umgegangen."

Der 1. Schultheiß Jakob Stuch lenkte die KG durch Kriegs- und Nachkriegswirren, der 2. und jetzige Ehrenschultheiß Fritz Küpper leitete die Dottendorfer bis 1986. Als 3. Sitzungspräsident führte Christoph Weinreis in gewohnter Weise durchs bunte Programm, in das auch das Godesberger Prinzenpaar Ernst Ludwig I. und Godesia Rosi einen Abstecher ins vollbesetzte Dottendorfer Ortszentrum machte.

Dort begeisterte unter anderen Martin Schops mit seiner "Rednerschule" die Gäste, "zuständig für die Ausbildung von Büttenrednern". Er nahm viele seiner Kollegen aus der Bütt aufs Korn, aber auch "Randgruppen" wie die Düsseldorfer: "Sind Düsseldorfer hier? Ja? Dann erzähle ich etwas langsamer."

Einen Tipp für den möglichen Kater am Morgen danach gaben "Die Mennekrather" den Dottendorfern mit auf den Weg: "Augen zu, und durch". Schon jetzt seien übrigens 200 Karten fürs nächste Jahr reserviert, berichtete Pressesprecher Walbröl nach der Sitzung, "das war alles ganz wunderbar".

Duisdorf. Eher seriös gekleidete Bankmitarbeiter in knallgelben Rüschenhemden? Warum eigentlich nicht. Passend zum Karnevalsmotto "Bonn am Rhing nur Sonnensching" war die VR-Bank Bonn sonnig-gelb dekoriert, als Prinz Andreas II. und Bonna Katharina II. auf ihrer Visite in Duisdorf dort Station machten. "Wir fangen unsere Tour mit dem Geld-Tanken an", verkündete der Prinz, und die Bonna bekräftigte: "Der Prinz braucht noch Geld, damit er mir was kaufen kann."

Vorstand Rainer Jenniches nahm es sich zu Herzen und übergab den Tollitäten neben den obligatorischen Orden einen Scheck über 500 Euro. Seine Bitte: "Schmeißt es mit vollen Händen vom Wagen". Für Prinz Andreas II. hatte er außerdem eine Überraschung parat: eine Violine, "so dass der Prinz auch mal die erste Geige spielen kann".

Nach ein paar schiefen Tönen musste der sie allerdings wieder zurückgeben - als Entschädigung gab es eine kleine Spielzeuggitarre. Der Bonna überreichte Jenniches einen Strauß Sonnenblumen inklusive Gießkännchen, "damit der auch bis Rosenmontag hält".

Dass in der Bank nicht nur die schrägen Geigenklänge zu hören waren, dafür sorgten der Musikverein Duisdorf und der Spielmannszug Rot-Weiß - allen voran Fahnenschwenker Heinrich Sax. Außerdem begeisterten die beiden Kindertanzcorps der Prinzengarde Weiß-Rot Röttgen, unter anderem mit einem Schautanz zur Fußball-WM 2006.

Buschdorf. "Buschdorf ist der Nabel der Welt", erklärte Dechant Alfred Hausen am Sonntag in einer Mess op Kölsch in der St.-Ägidius-Kirche. Schließlich schaue die ganze Welt auf Buschdorf, denn hier tragen die Menschen ihr Herz auf dem richtigen Fleck, und Nächstenliebe sei noch immer das Wichtigste im Leben.

Hausen hielt als echt kölscher Jung gekonnt eine heitere Predigt in Form einer Büttenrede und erntete von der Gemeinde Lacher und Applaus. Die übervolle Kirche mit bunt kostümierten Jecken, Luftschlangen und Karnevalsdeko bewies wieder einmal in Buschdorf, dass es in der Kirche auch herrlich jeck und fröhlich zugehen kann.

Buschdorf. In der Turnhalle der Buschdorfer Grundschule ging es am Samstag zu wie im Taubenschlag: Der Karnevalsclub Rhingdorfer Junge und Mädche hatte zum großen Tollitätenempfang geladen, auf dem sich die Prinzenpaare und Dreigestirne aus Bonn und Umgebung die Ehre gaben.

Nachmittags begrüßte das Rheindorfer Kinderprinzenpaar Pierre I. und Angelique I. seine adeligen Freunde, abends empfing Prinzessin Marion I. die erwachsenen Tollitäten. Für Stimmung sorgten DJ Frank sowie die verschiedenen Tanzgruppen der befreundeten Gesellschaften.