Närrische Notizen

Jeckes Programm in Kessenich, Dottendorf, Lessenich und Buschdorf

Kessenich (voj) "Platz ist in der kleinsten Hütte, das sieht man hier bei Euch", befand Prinz Holger I., nachdem er sich durch das Gedränge im Kessenicher Lindenhof zur Bühne vorgearbeitet hatte.

Dabei ist das Lokal nun nicht gerade klein, sondern eher verwinkelt, und eine Bühne gibt es auch nicht - also scheint der Ort für eine Karnevalssitzung ungeeignet.

Doch das sah die KG Weiß-Blau Kessenich ganz anders. Bunt kostümiert knubbelte sich die jecke Menschenmasse in der Gaststätte, denn eng ist ja gerade im Karneval gemütlich. "Da die Session so kurz ist, konnten wir nicht im Dottendorfer Ortszentrum feiern, weil das schon belegt war. Deshalb sind wir spontan auf den Lindenhof ausgewichen, und wir sind mit dieser Entscheidung sehr glücklich", so KG-Sprecher Werner Esser.

Statt steifer Sitzungsatmosphäre kam eine Mischung aus Kneipenkarneval und Bühnenprogramm heraus. Vor dem Haupteingang des Lokals hatte die KG eine improvisierte Bühne eingerichtet, auf der sogar die Bonner Soundtrompeter, die hauseigenen Tanzgarden, das Herrenballett "Heisse Socken" und das Damenballett "Power Hexen" genug Platz fanden.

Da jedoch im Lindenhof die Sicht auf die Bühne von vielen Plätzen aus versperrt war, griffen die Kessenicher zu einem Trick. Mit Hilfe von Kameras und Fernsehern strahlten sie das Geschehen bis in die hinterste Ecke des Lokals aus. "Für meine Bonna und mich ist das die erste Sitzung, die live auf die billigen Plätze übertragen wird", scherzte Prinz Holger I. bei seinem Besuch.

Dottendorf. (voj) Dass die Kessenicher am Samstag im eigenen Ort bleiben mussten, lag in erster Linie an der großen Prunksitzung der KG Dänemark Rut-Wiess aus Dottendorf, die traditionell im Ortszentrum stattfand. Dabei hatten auch die Dottendorfer um ihren Raum bangen müssen, da sich zunächst kein neuer Pächter für die Gastronomie dort fand.Deshalb entschieden sie sich für ihr Sessionsmotto "Op met oder ohne Saal, me fiere trotzdem Karneval", das auch den aktuellen Orden der KG ziert. Zur Freude der Rot-Weißen durften sie aber auch diesmal "met Saal" feiern, denn gerade noch rechtzeitig hatte sich Gabriel Strusch als neuer Pächter gefunden.

"Wir haben ungefähr 250 Gäste. Unsere Sitzung ist so beliebt, weil sie ein tolles Programm bietet und bezahlbar ist", so Literat Karl Weinreiß.Den Auftakt machte die Ehrengarde der Stadt Bonn.

Danach heizten "De Botzedresse" den Jecken richtig ein. Außerdem kam das Godesberger Prinzenpaar vorbei. Die Stimmung war im Saal und auf der Bühne super, auch wenn das Komikerduo Harry und Achim das anders sah. "Sag mal, Herr Präsident, genießt Du Deine Sitzung? Ja? Dann sag das mal Deinem Gesicht", frotzelten sie Das war Unsinn, denn Schultheiß Christoph Weinreiß führte strahlend durchs Programm.

Lessenich. (gts) Noch ganz klein, und trotzdem kann Robin die Fahne schon schwenken wie ein ganz Großer. Bei der großen Karnevalssitzung des Meßdorfer Karnevalsclubs (MKC) bekam der kleine Fähnrich der vereinseigenen Tanztruppe "Die Mäuse" als allererster im MKC den neuen Club-Schal überreicht. Die Idee dafür stammt von Eltern, die ihre Kinder gesund und warm durch die Session bringen wollten.Mehr als 200 Gäste feierten am Wochenende mit dem MKC in der prächtig geschmückten Lessenicher Mehrzweckhalle. Der MKC Elferrat war zwar krankheitsbedingt nicht ganz vollständig anwesend, genügend Stimmung kam dennoch auf. Die 18 jecken Mädels von den Mäusen heizten mit ihrem Tanzprogramm dem Publikum gehörig ein. Zum Schluss animierten die Mädchen mit ihrem Tanz vom "roten Pferd" das Publikum zum Mitmachen.

Natürlich immer mit dabei: der junge Maskottchenträger Kilian Knott-Heinzler, der selbst eigentlich ein kleines Maskottchen für die Mädchen ist.. Auch der Bonner Karnevalsprinz Holger I. mit seiner Bonna Alexandra II. samt Hofstaat ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, bei seinen närrischen Untertanen aus Lessenich und Meßdorf auf einen kurzen Besuch vorbeizuschauen.

Buschdorf. (me) Wie sehr sie schon vom Karnevalsfieber gepackt sind, bewiesen die Buschdorfer bei der Sitzung der Katholischen Frauengemeinschaft in St. Aegidius.Schon der schwungvolle Einmarsch der Damen sowie des Buschdorfer Prinzenpaares Heidi I. und Hahn im Korb Carsten I. reichte aus, um die Jecken von den Stühlen zu reißen. Klatschend und singend begrüßten sie die Gastgeber, die ein tolles Programm mit eigenen Kräften auf die Beine gestellt hatten.

Organisiert wurde die Sitzung, die jedes Jahr zweimal stattfindet, von acht Damen der KFG. "Im August haben wir bereits angefangen, das Programm zusammenzustellen", sagte Stefanie Emons.

Wie jedes Jahr schauten sowohl die Ehrengarde als auch die Stadtsoldaten vorbei. Das Buschdorfer Prinzenpaar blieb sogar den ganzen Abend. Auf der Bühne stellte Pastor Alfred Hausen sein komisches Talent unter Beweis. Für die nächsten Jahre hat Emons einen Wunsch: "Wir werden alle älter und wenn es weitergehen soll, brauchen wir Nachwuchs. Da kann unser Pastor für beten."