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Aus dem Megaphon gibt es die Fußballergebnisse

Aus dem Megaphon gibt es die Fußballergebnisse

2 500 Jecken säumen beim Siebengebirgszug die Straßen der Königswinterer Altstadt - Das Prinzenpaar und die anderen Gruppen bringen 170 Zentner Kamelle unters närrische Volk

Königswinter. Zum dritten Mal fährt der große Elefantenwagen jetzt im Karneval mit, doch in diesem Jahr steht sein Eigentümer endlich auch als Prinz obendrauf. Siebengebirgsprinz Siggi I. hatte den Festwagen mit dem trompetenden Elefanten schon im letzten Jahr mit Unterstützung des Festausschusses Siebengebirge gekauft und in Köln anfertigen lassen.

Nun hat er sich auch den Traum erfüllt und ist selbst "ein stolzer Prinz im Karneval". Rund 25 000 Jecken säumten am Sonntag bei gutem Wetter die Straßen der Königswinterer Altstadt, um dem Siebengebirgszug und den Siebengebirgstollitäten Siggi I. und Beate I. zuzujubeln und reichlich Kamelle zu fangen.

Von Römlinghoven bis Unkel, von Niederdollendorf bis Aegidienberg waren 1 200 Teilnehmer in 41 Gruppen nach Königswinter gekommen. Ausgerichtet wurde der Zug von der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG) von 1860, der viertältesten Karnevalsgesellschaft im Rheinland.

Neben dem imposanten Prinzenwagen präsentierte sich die GKKG mit einem Zirkus-Themenwagen für die Senatoren der Gesellschaft, geschmückt mit vier großen Robben, die Bälle auf der Nase balancieren sowie mit einem Harry Potter-Wagen als Hogwarts-Burg.

Begleitet wurden die Wagen der GKKG von der Drachenfelsgarde, die allein in dieser Session über 200 Auftritte mit dem Siebengebirgsprinzenpaar absolvierte und vom Musikzug des TV Eiche Bad Honnef. Außerdem bekam Siggi I. Unterstützung von den Stammgästen seiner Bad Honnefer Kneipe "Siggis Treff", die in einem Lucky Luke-Wagen mit Saloon und großen Kakteen mitfuhren.

Auch die vielen anderen Gruppen hatten sich originelle Motive und Mottos ausgedacht: Zum Beispiel ging allein die KG Halt Pol aus Bad Honnef mit sechs Wagen mit, darunter eine Burg und eine Gulaschkanone, gefolgt vom Sterngucker-Wagen der Senatoren.

Diese versuchten mit Teleskop und Glaskugel in die Zukunft zu sehen und prophezeiten dabei nicht nur den "Transrapid zum Drachenfels und Toll Collect an Eschis Theke", sondern auch den Wellness- und Fitness-Tempel auf der Insel Grafenwerth. Auffallend war auch die Verkleidung der Fußgruppe des Kirchenchors Cäcilia.

Fünf Damen in Sarotti-Mohr-Kostümen wurden begleitet von etwa 30 großen Styropor-Schokoladentafeln und einem Duplo-Riegel - "unser absolutes Traumkostüm seit 30 Jahren, das wir nun endlich wahr gemacht haben", erzählten die Sängerinnen.

Die Stimmung unter den Zuschauern in der Altstadt konnte es durchaus mit dem Enthusiasmus der Gruppen aufnehmen. Besonders im Bereich der Kneipen und Theken auf der knapp vier Kilometer langen Strecke feierten die Jecken ausgelassen.

Die meisten Freunde machten sich an diesem Tag sicher wieder Udo, Klaus, Jupp und Gert, die auf der Hauptstraße schon seit zehn Jahren Bier und Hochprozentiges verschenken.

Nebenbei verkündeten die FC-Fans der Menge über das Megaphon die Zwischenstände beim Spiel ihres Vereins. Eineinhalb Stunden nach dem Start des Zuges am Bahnhof war das Prinzenpaar an der Ecke Grabenstraße/Hauptstraße vorbei, wo kurz darauf auch schon aus der Gegenrichtung der Anfang des Zugs wieder eintraf.

Am Ende des Zugs waren 2 500 Sträußchen und 170 Zentner Süßigkeiten auf die Jecken am Straßenrand herniedergeprasselt.