"Dolle Dörfler" umgehen den Fiskus mit Freibier

Sieben mal sieben Zwerge: Mit Luftballons und Luftblasen haben die Oberdollendorfer Grundschulkinder Spaß im Zoch. *Foto: Holger Handt*

Niederdollendorf erlebt wieder den Zug und die Prinzenproklamation in einem - Jetzt regieren Herbert II. und Brigitte I.

Niederdollendorf. ( kwk) Traditionell auf dem Dorfplatz im Schatten des Kirchturms von Sankt Michael wurde am Rosenmontag in Niederdollendorf das Prinzenpaar proklamiert.

Prinz Herbert I. (Rebbert) und Prinzessin Brigitte II. (Rebbert) lösten Elfriede I. ab und wurden standesgemäß von Bürgermeister Peter Wirtz, der nach diversen Eskapaden als Tanzmariechen diesmal als Wandersmann erschienen war, inthronisiert.

Beide Tollitäten sind Mitglieder in der KG "Me brängen et fädig" Niederdollendorf und darüber hinaus in verschiedenen Gruppen und Vereinen vertreten. Bei der Proklamation wurde auch das Motto für die Session 2007/08 bekannt gegeben. Es lautet: "E' Fastelovend Foßballspill, un mir sin middendrin" - für Prinz Herbert I., der auch Mitglied des Dollendorfer Fußballvereins ist, ein durchaus passendes Motto.

Um den Fußballplatz ging es auch während des Zuges: der DSV sprach sich auf seinen Kostümen gegen Überlegungen aus, die den Fußballplatz als Standort des neuen Rathauses ins Gespräch gebracht hatten.

Erstmalig waren die "Oberdollendorfer Grundschulzwerge" dabei. Fast 100 Leute hatten sich für die Gruppe gemeldet, um als Zwerge verkleidet auf die ab Sommer beginnende OGS (Offene Ganztagsschule) aufmerksam zu machen. Das Transparent mit dem Gruppenmotto "Mir sin die kleene Zwerch von oven vom Berch" wurde verziert durch zwei Karikaturen des Oberdollendorfer Künstlers Burkhard Mohr.

Ihr ganz spezielles Motto hatten "Die Dollen Dörfler": "Janz Jermanien vun 19 Prozent Stüer betroffe. Janz Jermanien? Enä! Freibier für all!" In diesem Jahr verteilten sie als kleine rheinische Horde (in Anlehnung an Asterix und Obelix) aus ihrem fahrbaren Häuschen heraus Freibier an die Zuschauer des Zuges. Damit wollen Sie der Mehrwertsteuererhöhung begegnen, frei nach dem Motto: Was verschenkt wird, wird nicht versteuert.

Sehenswert waren aber auch alle anderen Gruppen, wie etwa die Niederdollendorfer Junggesellen, die sich als blaue Schlümpfe verkleidet hatten, die als rote Teufelchen maskierten SPD-Genossen oder die als Spielkarten verkleideten Mitglieder der Karnevalsgesellschaft Küzengarde.