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Ex-Tollitäten geben sich die Ehre

Ex-Tollitäten geben sich die Ehre

Das Biwak hat Tradition in der Altstadt

Königswinter. (kwk) In der Königswinterer Altstadt hat man in diesem Jahr zwar keine Tollitäten, doch ganz ohne jecke Oberhäupter ist man dennoch nicht. Beim traditionellen Biwak in der Gaststätte "Im Tubak" waren sie nämlich wieder alle versammelt, die Ex-Tollitäten und Prinzenpaare der vergangenen 46 Jahre. Pünktlich um 11.11 hieß es zum ersten Mal "Königswinter Alaaf" und bis zum offenen Ende des Biwaks gab es noch viele Anlässe, den Königswinterer Karneval hochleben zu lassen.

Etwa beim Besuch des Niederdollendorfer Prinzenpaares Herbert I. und Brigitte II.. Die Ehre gaben sich auch der Spielmannszug der Löschgruppe Altstadt der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter, der in historischen Feuerwehrkostümen durch die Straßen zog, die Musikgruppe Swinging Fanfares und eine Abordnung der Fidelen Freunde Postalia, die mit viel Tam-Tam durch die Fußgängerzone gen Biwak pilgerten.

Dort erwartete sie nicht nur ein zünftiges Kölsch, sondern gute Stimmung und ehemalige Tollitäten. Dieter Schumacher war einer von ihnen. Vor 32 Jahren war er in der Altstadt Prinz, seitdem ist er jedes Jahr beim Biwak dabei. "Wir treffen uns zwei bis drei Mal im Jahr und unternehmen etwas zusammen", erzählt er. "Die Einnahmen aus unseren Unternehmungen spenden wir für soziale Zwecke, im letzten Jahr etwa für den Kinderkarneval."

Der tollitätenlosen Saison kann er sogar eine positive Seite abgewinnen. "Da wir in diesem Jahr kein Prinzenpaar haben, besetzen wir Ex-Tollitäten den letzten Wagen des Zuges in der Altstadt." Warum sich für die kurze Session keiner bereit erklärt hat, die Regentschaft über die Altstadt zu übernehmen, ist ihm indes unerklärlich. "Es hat sich leider niemand gemeldet. Dabei kann jeder Prinz werden, egal ob man Mitglied in einer Karnevalsgesellschaft ist oder nicht. Vor 30 Jahren wurde der Festausschuss für die Altstadt gegründet, da kann sich jeder melden."

Etwaige Befürchtungen, eine Session sei finanziell zu teuer für die Tollitäten, die ja immer noch etwas in ihre Leidenschaft investieren müssen, zerstreut er: "Hier, in so einem kleinen Ort, ist das nicht so schlimm, da ist alles überschaubar." Vielleicht hat man im nächsten Jahr dann ja mehr Glück.