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"Funke sein, das ist ein Gefühl, ein Zustand"

"Funke sein, das ist ein Gefühl, ein Zustand"

Die Blau-Weißen feiern ihr 50-Jähriges mit einem zünftigen Festkommers. Seit August passen die Gardisten ihre Nahrungsaufnahme der engen Uniform an

Oberpleis. Die Aula glich am Samstagabend einem Tollhaus. Mehr als 500 Gäste waren gekommen, um mit den Blau-Weißen Funken der Narrenzunft der Kolpingfamilie Oberpleis ihr goldenes Jubiläum zu feiern. Zwar ist es eigentlich erst 2004 so weit, aber was ein echter Karnevalist ist, für den beginnt das Jahr eben am "Elften im Elften".

Zu den Klängen des Bläsercorps Auelgau marschierten 39 "staatse Kääls" und "lecker Mädsche" in blau-weißer Herrlichkeit in den - natürlich - blau und weiß dekorierten Saal ein. Die Begrüßung der Gäste übernahm unter einem riesigen Exemplar des Jubiläumsordens der Session Generalstabschef Stefan Fischer, der zum "reinfeiern ins Jubiläumsjahr" aufrief.

Sein Dank galt der "großen Familie" der Narrenzunft, die alles tat, um ihre Funken zu unterstützen. Der Elferrat betätigte sich am Zapfhahn, die Zunftsterne kellnerten und glänzten später am Abend wie die Ströppchen und Dilledöppchen mit Tanzeinlagen. Und natürlich hatte es sich auch das noch amtierende "Gesellige" Prinzenpaar Peter III. und Marianne I. nicht nehmen lassen, "ihrer" Leibgarde die Ehre zu erweisen.

In die große Schar der Gratulanten reihten sich neben dem letzten noch lebenden Gründungsvater der Funken, Theojosef Kurenbach, Vertreter der Ortsvereine und befreundeter Karnevalsgesellschaften sowie Bürgermeister Peter Wirtz ein.

Für Unterhaltung sorgten die Büttenprofis "Ne Bergische Jung" und "Die Erdnuss", aber auch eigene Kräfte bewiesen ihr humoristisches Können. So stieg beispielsweise Walter Jonas in die Bütt, um als "Ne ahle Funke" seine Erfahrungen mit den Zuhörern zu teilen.

Dinge, die die "mehr blau als wiisse Funke" in ihrer umfangreichen Festschrift verschwiegen hatten, verriet der "Protokolarius", Wolfgang Schmidt. So fehle die Zeit zwischen den Sessionen in den Ausführungen völlig. "Im August wird zum ersten Mal die Uniform angezogen und dann kommt die Frage: Frau, jeet dat noch? Ab dann wird die Nahrungsaufnahme den Platzverhältnissen angepasst".

Und auch den Grund dafür, dass manch einer den Funken sein Leben lang treu bleibt, konnte der Protokolarius enthüllen. "Funke sein, das ist ein Gefühl, ein Zustand. Funke sein heißt - dat janze Johr do ze sin". Daher könne es einem auch passieren, dass man mitten im Sommer eine Oberpleiser Familie besucht und an der Garderobe einen Säbel hängen sieht.

Den Schlusspunkt unter das offizielle Programm setzten die Jubilare dann kurz vor Mitternacht selbst mit ihrem Funkentanz. Doch auch danach war noch lange nicht Schluss. Die Nutzungsgenehmigung für die Aula bis drei Uhr am Morgen schöpften die Feiernden voll aus.