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Auf tausende Jecke regnet es Strüssjer und Kamelle

Auf tausende Jecke regnet es Strüssjer und Kamelle

Narren säumen am Rosenmontag die Straßen und feiern fröhlich und ausgelassen mit ihren Tollitäten - "Ne Hoofe" Vampire ziehen in Loor mit - Originelle Kostüme, Verdötschte in Schottenröcken und Fußbälle mit Köpfchen

Sieglar. (eiu) "Jecke Bombis spelle en Loor, met öch zesamme he dös Johr" lautete das Motto des Sieglarer Dreigestirns Prinz Hans Peter I. (Hausmann), Bauer Herbert (Breuer) und Jungfrau Rolli (Rolf Meyer).

Auf einem prunkvoll geschmückten Wagen thronten die Tollitäten und jubelten der Loorer Narrenschar zu. Schon bei der Aufstellung am Loorer Markplatz tanzten sich die Fußgruppen zu lautstarker Karnevalsmusik warm. "Es kann nur einen geben" lautete das Motto des Sieglarer Junggesellenvereins, das auf den Kinoklassiker mit Christopher Lambert als schottischer "Highlander" anspielte.

Und so zogen die Loorer Junggesellen ausstaffiert mit Schottenröcken, Dudelsäcken und riesigen Schwertern durch Sieglars Straßen. Als Außerirdische in silbern schillernden Kostümen kamen die Mitglieder der Sieglarer Marketing-Gemeinschaft daher.

Auch die Politik spielte eine Rolle im Sieglarer Karnevals-Umzug. "Wie Graf Dracula, das blutsaugende Ungeheuer, ist Rot-Grün met immer höherer Steuer", prangte als Spruch auf dem Wagen vom Karnevalsclub "Ne Hoofe volle Lööre".

Auf einer riesigen Burg thronte Oberdracula Peter Zündorf, Präsident des Vereins, sein Gefolge bildeten 50 Vampire, die den Wagen begleiteten. Reichlich Kamelle, Konfetti und Plastik-Fußbälle regnete es dann zum Abschluss vom Wagen des Sieglarer Dreigestirns.

Niederkassel. (voa) Auch im Niederkasseler Ortszentrum war Frohsinn pur angesagt. Dort gingen feurige Flamencotänzerinnen und futuristische Techno-Menschen beim Fastelovend-Höhepunkt mit. Exakt um 15.15 Uhr hieß es "d''r Zoch kütt", und Kamelle flogen durch die Luft.

Besonders aktiv zeigte sich das Niederkasseler Kinderprinzenpaar, Prinz Pascal I. und Prinzessin Elena I. Die residierten hoch oben auf ihrem prächtig geschmückten Wagen und schmissen unablässig Puffreis, Schwämme und Fußbälle in die gen Himmel gestreckten Hände.

Äußerst spendabel zeigte sich auch der Tanznachwuchs der KG "Rut Wies" Ranzel, die als spanische Flamencodamen durchs jecke Spalier wandelten. Unüberseh- und vor allem -hörbar waren nicht zuletzt die Mitglieder des Vaterländischen Vereins: Die genossen ihren Auftritt als flippige Technotruppe im Glitterlook unterstützt von einer perfekten Soundanlage.

Trotz des ausgelassenen Treibens in Niederkassels Straßen war die Stimmung bei den Organisatoren nicht ganz ungetrübt. Einige angekündigte Wagen hatten abgesagt: "Die 87 Euro für das TÜV-Gutachten waren viel zu teuer", sagte Zugleiter Host Schmidt.

Mondorf. (voa) So etwas kommt normalerweise nur im Film vor. 333 Jecken verteilt auf 23 farbenprächtige Fußgruppen standen am Montag in Mondorf zum Startschuss für einen der schönsten Veedelszüge bereit, und dann gibt der Traktor ausgerechnet vor dem größten Wagen, dem der Kolpingfamilie Mondorf, seinen Geist auf.

Doch Polizist Helmut Göldner, der den Zug begleitete, rief seinen auf Treckertechnik spezialisierten Bruder zu Hilfe, der den Motor wieder ans Laufen brachte. Bereits wenige Minuten später setzte sich der närrische Lindwurm unter dem großen Jubel der zahlreichen Zuschauer entlang der Strecke in Bewegung.

Ob die fahrenden Knastbrüder vom Bürgerverein Mondorf oder der "King" Elvis in 22-facher Ausführung - das bei trockenem Wetter bestens aufgelegte Narrenvolk bekam wieder einiges zu sehen und feierte seine "Stars" enthusiastisch. Toll aus sahen auch auch die 25 Menschenfresserfrauen von Tanja Griskewitz.

Lohmar. (otn) Der Karneval bringt es zu Tage, die Fußballnation muss nicht um ihre Zukunft bangen. Die WM-Helden des Jahres 2014 kommen aus Lohmar. Noch erstürmen sie allerdings nicht die Stadien der Welt.

Beim Lohmarer Rosenmontagszug wandelte die Jugend des SV Lohmar noch als grüne Spielfelder über die Straßen. Die jungen Fußballer waren nur einer von vielen Blickfängen, mit denen der närrische Umzug aufwartete. Schon von weitem waren etwa Schneewittchen und die sieben Zwerge zu sehen.

Der Kirchenchor Sankt Cäcilia hatte die Märchenwesen an die Agger geholt. Eine vier Meter große Prinzessin ließ die Zwerge richtig klein aussehen. Der TÜV war auch in Lohmar Thema.

So marschierten die Mannen und Frauen des Lohmarer Löschzugs als TÜV-Plaketten mit. Auf ihrem Wagen thematisierten sie noch ein ganz anderes Problem der Lohmarer: "Kein Prinz, kein Thema, aber TÜV", stand da zu lesen. Der Lohmarer Zug musste wieder ohne eigenes Prinzenpaar auskommen.