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Bierther Jecke bringen den Saal zum Toben

Bierther Jecke bringen den Saal zum Toben

Karnevalsgesellschaft "Lot de Moot net senke" feiert fulminante Jubiläumssitzung

Hennef. (otn) Da staunte der Elvis mit Riesentolle nicht schlecht. Hatte er doch nicht geahnt, dass ein paar ausgelassene Jecken es schaffen könnten, einen ganzen Saal zum Toben zu bringen wie einst der King persönlich.

Die Narren der Karnevalsgesellschaft Bierth "Lot de Moot net senke" belehrten den jungen Presley-Fan am Samstagabend eines Besseren. Sie feierten im Rosensaal des Uckerather Landsknecht eine Geburtstagsfeier, die sich gewaschen hatte.

Die Bierther frönen ihrer jecken Leidenschaft seit 75 Jahren. "Lot de Moot net senke" soll Gründungsmitglied Franz Schumacher gesagt haben, als Bierther Jecken im Jahr 1927 in der Gaststätte Köln/Frankfurter Hof nach einem Namen für ihren frisch gegründeten Karnevalsverein gesucht haben.

Der gut gemeinte Rat gefiel und gab dem Verein nicht nur seinen Namen, sondern ist seit nunmehr 75 Jahren auch das Motto der Narren. Mit Frohsinn und Humor schaffte es der Verein, auch schwierige Zeiten zu überstehen.

Willi Stricker kann sich noch zu gut erinnern. Der pfeifende "Postbüggel" aus Uckerath ist dem Verein 1928 beigetreten und damit das älteste noch lebende Mitglied der KG. Sitzungspräsident Hans-Peter Lütz und sein Elferrat eroberten am Samstagabend im Fluge die Herzen ihrer närrischen Gäste.

Sie zogen in den Saal ein und stimmten auf der Bühne gleich ihr Jubiläumslied an. Zu den Klängen von Brings "Superjeile Zick" sangen sie "75 Johre lure mer hück zurück". Mit etwas Verspätung gesellten sich auch die Uckerather Tollitäten Prinz Peter III. und Gisela II. zu den Geburtstagskindern.

Sie hatten nicht nur ihr Straßenmusikanten-Gefolge mitgebrachte, sondern auch Mitglieder der KG Remm Flemm und die Uckerather Kinderprinzessin Kerstin I. Zur Freude aller Gäste setzte das Prinzenpaar sich die Pappnas ins Gesicht und gab Wicky Junggeburths "Das ist Karneval" zum Besten.

Zum Schunkeln und Mitsingen animierte das Uckerather Blasorchester. Die Laudatio hielt Bürgermeister Karl Kreuzberg.

Auch einige Kölner Spitzenkräfte reihten sich in die Schar der Gratulanten ein. So traten etwa "Ne kölsche Schutzmann" und "Die 2 Schlawiner" auf. Den weitesten Anreiseweg hatten wohl Erhard und Birgit Hohmann. 720 Kilometer legten die beiden Jecken vom Oderbruch zurück, um mit den Bierthern zu feiern. Sie wohnen in Netschin, 45 Kilometer von Frankfurt/Oder entfernt, und besuchten Freunde in Hennef. "Der Bierther Karneval hat es uns angetan", sagte Hohmann.

Rosenmontag ging es mit den beiden Kindern zum Zug nach Bonn. Eines ist jetzt schon sicher: "Wir sind auch nächstes Jahr wieder dabei, wenn die Bierther feiern".