Bei den Funken geht die Post so richtig ab
Die Siegburger Blau-Weißen feiern im ausverkauften Schützenhaus
Siegburg."In Siehburch jeit de Poss aff", haben die Siegburger Funken Blau-Weiß sich verheißungsvoll auf ihren Sessionsorden geschrieben. Wie das bei den Funken aussieht, zeigten sie am Samstagabend mit ihrer Prunksitzung im Schützenhaus. Im ausverkauften Haus heizten sie ihren Gästen fast fünf Stunden lang so richtig ein.
Während die Siegburger andernorts schon früh vor verschlossenen Kneipentüren standen, konnten sie bei den Funken noch lange feiern. Das Programm, das Kommandeur und Literat Peter-Josef Ludwig zusammen gestellt hatte, ließ wahrlich keine Wünsche offen. Mit "Zwei Schlawinern", "Sockenshow", Wicky Junggeburth, Gesanggruppe Schmitz oder den Pänz von Gereon hatten die Funken sich die Stars des Rheinischen Karnevals in die Kreisstadt geholt.
Einen Großteil des Programms gestalteten sie zudem mit ihren eigenen Tanzgruppen, Corps und Garden. Mit einem kleinen Höhepunkt wartete Sitzungspräsident Ferdi Büchel gleich zu Anfang auf. Der Funkenpräsident marschierte mit dem gesamten Funkencorps in den Saal ein und begrüßte seine Gäste umgeben von seinen aktiven Funken. Das sind immerhin 230 an der Zahl. Während Büchel die Offizierscorps Knubbel I und II und die Große Tanzgarde gleich wieder verabschiedete, bat er die Kinder-, Jugend- und Juniorentanzgruppen um eine Kostprobe ihres Könnens. Neben preisgekrönten Gardetänzen zeigten die Junioren auch Schautanz: als Bibi Blocksberg fegten sie mit Hexenbesen das Parkett. Eine Überraschung hielten die Funken für ihren Senatspräsidenten Hermann-Josef Becker bereit. Ferdi Büchel rief den Mann, der seit 20 Jahren dem Senat vorsteht, unverhofft auf die Bühne. Bürgermeister Rolf Krieger folgte und verlieh Becker das Ehrenwappen der Stadt Siegburg. Der war völlig sprachlos.
Ein Geschenk gab es auch für Siegburgs Prinz Wolfgang II. und seine Siegburgia Brigitte II. Zur Erinnerung an die Funken-Sitzung und die gesamte Prinzenzeit überreicht Büchel den Tollitäten eine Siegburger Schnelle mit dem Stippeföttche-Emblem der Funken. In die Zeitmaschine stiegen die "Blue-Bega-Boys", die von Funken-Senatoren ins Leben gerufene Showgruppe. Beim Klassentreffen nach 50 Jahren erinnerten sich die Männer an ihre Jugend zurück und holten mit Doris Day, Jürgen Marcus oder Conny Francis die Stars ihrer Schulzeit auf die Bühne.
Nicht mit rechten Dingen schien es beim Tanz der Großen Tanzgarde der Funken zuzugehen. Immer wieder sprang die CD und die Offiziere und Mariechen mussten von vorne beginnen. Spieß Oliver Böckem war schon der Verzweiflung nah, als seine Tänzer das technische Problem aufklärten: sie hatten ihren Spieß verulkt. Einmal im Jahr muss der Trainer stets dran glauben.
Um seine Garde dann doch noch zum Tanz zu bewegen, musste er zuerst selbst aktiv werden: erst als Böckem den lustigen Ententanz zum Besten gab, zeigten seine Tänzer ihre akrobatischen Meisterleistungen.
