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Cowboys, Clowns und verdötschte Vampire

Cowboys, Clowns und verdötschte Vampire

In Söven, Birk, auf dem Stallberg, im Gleisdreieck und in Wolsdorf läuten die Narren zünftig die heiße Phase ein und bejubeln die kunterbunten Veedelszöch

Tausende kunterbunt gekleidete Jecken schunkelten sich bei den Veedelszöch ein für den Höhepunkt des Fastelovends.

Stallberg. (otn) Für eine Hummel war der Spaß am Samstag bereits vorbei, ehe er begann: Ein Prunkwagen rollte über ihren Fuß, und das närrische Insekt musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Zum ersten Mal in der 38-jährigen Geschichte des Stallberger Veedelszochs verzögerte ein Unfall den Start des jecken Treibens auf den Straßen des Siegburger Stadtteils. Zugleiter Wilfried Pinsch konnte erst zehn Minuten später das Zeichen geben. Der Stimmung am Straßenrand und im jecken Lindwurm tat das keinen Abbruch.

Kleine Cowboys und Prinzessinnen jubelten dem närrischen Umzug zu und forderten lautstark Kamelle. Elf Fußgruppen, zwei Mottowagen, fünf Tanzcorps und drei Musikzüge kamen diesen Forderungen ausgiebig nach.

Wolsdorf. (veh) Sie waren bunt, sie waren laut, sie feierten, was das Zeug hält, und das war gut so. Fest in Narrenhand war am Sonntag der Stadtteil Wolsdorf.

Durch die Straßen zog sich ein Karnevalszoch, der den vielen Jecken am Straßenrand große Freude bereitete. Die Teilnehmer hatten sich sehr viel Mühe gegeben, hatten fantasievolle Kostüme gefertigt, lustige Mottowagen gestaltet und sich mit jeder Menge Kamelle bewaffnet.

Schwer zu bremsen hatten die als Polizisten verkleideten Narren, die einen großen Papp-Lkw zum Thema Maut die Jacobstraße heil hinunter bringen mussten. Unten angekommen wurden die Narren allesamt von Prinz Wolfgang II. in Empfang genommen.

Gleisdreieck. (eiu) Es ist nicht einmal ein eigener Stadtteil, aber die Bewohner des Gleisdreiecks im Troisdorfer Westen schaffen es schon seit 25 Jahren, einen Zug auf die Beine zu stellen.

Der startete wie in jedem Jahr an der Ecke vor der Gaststätte "Onkel Sepps Hütte", dessen Wirt Manuel Soares 2004 Prinz vom Gleisdreieck ist. Dessen Begeisterung und die der Jecken war kaum zu bändigen, als sich sein Wagen als letzter in den Zug einreihte und er tonneweise Kamelle und Süßigkeiten auf die närrische Schar am Wegesrand herunterregnen ließ.

Zum Zug gehörten außerdem einige bunt kostümierte Fußgruppen, etwa die als Footballer verkleideten "Schloofmötze vom Gleisdreieck".

Söven. (veh) Die Vampire schluckten gierig eine dunkelrote Flüssigkeit aus der Flasche, ein kleiner zähnefletschender Hai schaute vom Wagen aufs Volk hinab und ein ganzer Trupp Hexen und Zauberer sorgte für magische Stimmung auf den Straßen.

Ein liebevoll gestalteter Zug begeisterte die närrische Schar. Die jecken Teilnehmer hatten sich in ausgefallene Kostüme gewandet und herrlich anzuschauende Wagen gebaut. Sie nahmen auch die Politik aufs Korn und machten sich etwa über die Steuerreform oder den teuren Ausbau einer Sövener Straße zur "Prachtstraße Steinenkreuz" lustig.

Die frostigen Temperaturen verscheuchten die Jecken schnell beim Schunkeln, Sinken und sportlichen Bücken nach den heißbegehrten Süßigkeiten.

Birk. (eiu) Klein und fein ist der Birker Karnevalszug, aber für die Bewohner dieses Lohmarer Stadtteils immer ein Erlebnis.

Neben den farbenfroh kostümierten Fußgruppen gehörten auch aufwändige Karnevalswagen wie das Gefährt der Dorfgemeinschaft Algert zu den interessantesten Teilnehmern.

Ein riesiges Windrad, ein Modell der Landschaft und der Spruch "Auf Algerts grünen Weiden, können wir Windräder nicht leiden" zierte den Wagen der vornehmlich weiblichen Truppe, die als Kühe verkleidet an dem Zug teilnahmen.